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    Griechenland - Rettungspaket  7156  4 Kommentare Rekord-Steuerschulden der Griechen - Die Euroländer müssen einspringen?

    Griechenland ist mal nicht das Schlusslicht, sondern hält einen Rekord in Europa. Doch diese Rote Laterne möchte eigentlich kein Land tragen. Die Rede ist von den Schulden, die die Bürger des Landes dem Staat gegenüber haben. Nach Zahlen des Internationalen Währungsfonds (IWF) schulden Griechenlands Bürger dem Staat mittlerweile Steuern in Höhe der halben jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes. Europameister!

    Steuermoral und Steuerentlasung

    Demnach haben die Griechen im Jahr 2015 von 100 Euro fälligen Steuern nur noch 45 Euro bezahlt. Und das, obwohl in Griechenland so viele Menschen von der Steuerpflicht ausgenommen sind wie in keinem anderen Land der Eurozone. Dazu kommt, dass der Steuer-Grundfreibetrag so hoch ist, dass ihn mehr als die Hälfte aller griechischen Haushalte nicht erreichen. Im Durchschnitt der Eurozone seien es nur neun Prozent, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.).

    Es sei von außen kaum zu beurteilen, was die Gründe für diese Steuerrückstände seien, sagte der Münchener Ökonom und neue Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest der Zeitung. „Es ist aber fragwürdig, von den Steuerzahlern anderer Länder in Europa höhere Beiträge zur Sanierung Griechenlands zu verlangen, weil die griechischen Bürger die fälligen Steuern nicht zahlen, aus welchen Gründen auch immer.“

    Primärüberschuss als Dreh- und Angelpunkt

    Fuest forderte die Gläubigerstaaten auf, sich darauf konzentrieren, von Griechenland einen angemessenen Primärüberschuss zu verlangen. Sprich: Einen Überschuss im Haushalt vor Zinsen. „Die vom IWF verlangten 1,5 Prozent sind im Vergleich zu Primärüberschüssen, die andere Länder in der Vergangenheit erzielt haben, sehr wenig“, sagte Fuest der F.A.Z. Mittelfristig sollte man höhere Primärüberschüsse verlangen.

    Entscheidend sei jedoch eine andere Frage: „dass durch die Primärüberschüsse zumindest sichergestellt ist, dass die Gläubiger nicht immer zusätzliches Geld nachschießen müssen.“ Welche Schuldenbeträge außerdem auf dem Papier ständen, und ob die in 40 oder 60 Jahren zurückgezahlt werden sollten, sei im Vergleich dazu zweitrangig, weil darüber ohnehin dauernd neu verhandelt werde.





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