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    Börsen-Zeitung  299  0 Kommentare Überzeugungsarbeit nötig, Kommentar zu Capital Stage von Carsten Steevens

    Frankfurt (ots) - Auf die Branche der Solar- und Windparkbetreiber
    in Europa kommen zusätzliche Risiken zu. Nicht nur in Deutschland ist
    das Ende der Ära staatlich garantierter Einspeisevergütungen
    absehbar. Der Wandel hin zu Auktionsverfahren, der
    Effizienzsteigerungen in der Projektentwicklung und im Betrieb von
    Solar- und Windparks befördern und Einspeisetarife auf Marktniveau
    bringen soll, stellt Projektentwickler wie Betreiber und
    Bestandshalter vor neue Herausforderungen. Absehbar wird der
    Wettbewerbsdruck auf die Industrie zunehmen, eine verstärkte
    Konsolidierung in der Branche könnte die Folge sein.

    In diesen Kontext ist nun der Versuch des größten deutschen
    Solarparkbetreibers Capital Stage zu stellen, den in etwa halb so
    großen Rivalen Chorus Clean Energy aus Bayern zu übernehmen. Die
    Hamburger, seit 2014 ein SDax-Unternehmen, würden zu einem der
    größten börsennotierten Solar- und Windparkbetreiber in Europa. Das
    wäre von Vorteil, weil Capital Stage als größeres Unternehmen
    visibler würde und sich den Zugang zu neuen Investorengruppen
    verschaffen könnte mit besseren Aussichten auf alternative Wege der
    Wachstumsfinanzierung.

    Im November 2014 hatten die Gothaer Versicherungen 150 Mill. Euro
    für Investitionen in Solarparks zur Verfügung gestellt. Diese Mittel
    wurden inzwischen investiert. Es stellte sich mithin die Frage, wie
    der Betreiber von Grünstromanlagen, dessen Marktkapitalisierung nach
    dem Allzeithoch der Aktie im November 2015 um ein Drittel gefallen
    ist, seine weitere Wachstumsfinanzierung gestaltet. Zumal Capital
    Stage im vergangenen Jahr bei dem Versuch, günstig an das insolvente
    Windparkunternehmen Prokon zu kommen, scheiterte.

    Im Rahmen des geplanten Zusammenschlusses mit Chorus sollen die
    Aktionäre beider Gesellschaften von erwarteten Synergien,
    verbesserten Wachstumsperspektiven im In- und Ausland sowie der
    Schaffung einer liquiden Aktie am Kapitalmarkt profitieren. Dieser
    Anreiz und auch die Prämie von 36%, mit der die als Aktientausch
    geplante Übernahmeofferte garniert wird, erscheinen attraktiv. Dem
    unterbreiteten 5:3-Tauschverhältnis und der Eigenkapitalbewertung
    entsprechen die Aktienkurse bislang aber noch nicht.

    Offenbar hat sich bei Investoren noch nicht der Eindruck
    durchgesetzt, dass die Transaktion zustande kommt - obwohl die
    Chorus-Führung selbst sich zur Annahme des Angebots bereits
    verpflichtet hat. Bis zu den Abstimmungen dürften die Befürworter der
    Übernahme noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten haben.

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