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    Marktkommentar  690  0 Kommentare Pioneer Multi-Asset-Themen Juni 2016: ZENTRALBANK-FOKUS - Wachsame Zentralbanken: Abwarten über die Wirkung ihrer Geldpolitik

    Mit der Stabilisierung der Rohstoffpreise sind die Inflationserwartungen leicht gestiegen, vor allem in den USA, wo die Gesamtinflation angezogen hat und davon auszugehen ist, dass sie ihren Zielwert von 2% allmählich wieder erreichen wird. Die US-Wirtschaft wächst, wenn auch nicht sonderlich stark, und die Fed scheint es nicht eilig zu haben, ihre Geldpolitik rasch zu straffen. Unsere Prognose liegt derzeit bei Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte für 2016 und 2017. Im Euroraum beabsichtigt die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit, ihre Anleihenkäufe mindestens bis Ende März 2017 fortzusetzen. Die Bank of England wird wohl den Ausgang des Referendums sowie eine weitere Zinserhöhung in den USA abwarten, um die britische Wirtschaft vor einem weiteren Anstieg des Pfunds zu schützen. In Japan wächst die Wahrscheinlichkeit neuer drastischer Maßnahmen, da sich bislang noch keine Anzeichen für eine Preis- und Lohninflation eingestellt haben. Es besteht noch Spielraum für weiter abgesenkte Negativzinsen, auch wenn solche Maßnahmen unpopulär sind (wie in der Eurozone zu sehen, wo zwischen EZB und deutschen Politikern heiß diskutiert wird). Die Einführung von Helikoptergeld, d.h. gegebenenfalls durch kontinuierliche Emission von Staatsanleihen, die dann von der BoJ aufgekauft werden, ist derzeit eine Option, die nicht auszuschließen ist.

    Die Fed scheint es mit Zinserhöhungen nicht eilig zu haben. Die EZB braucht noch Zeit, um die Wirksamkeit ihrer Geldpolitik zu beurteilen. Die BoJ könnte vermutlich noch drastischere Maßnahmen treffen.

    Innerhalb des Zentralbankthemas lassen sich einige interessante

    Relative Value-Chancen im Fixed Income-Segment identifizieren. Da sich die Bedingungen im Euroraum verbessern und die EZB die Einlagenzinsen vermutlich nicht weiter senken wird, erscheinen 2-jährige deutsche Bundesanleihen extrem teuer. Im 10-Jahres-Segment sind US-Staatsanleihen attraktiver als deutsche Bundesanleihen. Da es unwahrscheinlich ist, dass die EZB die Zinsen noch weiter senkt, erscheint das Aufwärtspotenzial von Bundesanleihen aus unserer Sicht begrenzt. In den USA dürfte eine besonnene Haltung der Fed hingegen zu einer Stabilisierung der Treasury-Märkte führen. Zudem sehen wir noch Wertpotenzial bei inflationsgebundenen Titeln, vor allem in den USA, der Eurozone und Japan. Hier ist noch immer ein sehr negativer Inflationsausblick eingepreist, u.E. beginnen sich die Inflationserwartungen jedoch zu stabilisieren. Eine Stabilisierung der Rohstoffpreise dürfte hierzu im 2. Halbjahr 2016 beitragen. Im Währungsbereich nehmen wir auf kurze Sicht für den US-Dollar gegenüber dem Euro eine neutrale Haltung ein. Wir gehen hierbei davon aus, dass die Fed die Zinsen nur sehr allmählich normalisieren und dabei die Entwicklung der globalen Probleme berücksichtigen wird. Auf mittlere Sicht wird eine leichte Aufwärtsbewegung des USD erwartet.

    Bei inflationsgeschützten Anleihen ist noch immer ein sehr negativer Inflationsausblick eingepreist, doch u.E. beginnen sich die Inflationserwartungen zu stabilisieren.





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    Marktkommentar Pioneer Multi-Asset-Themen Juni 2016: ZENTRALBANK-FOKUS - Wachsame Zentralbanken: Abwarten über die Wirkung ihrer Geldpolitik Mit der Stabilisierung der Rohstoffpreise sind die Inflationserwartungen leicht gestiegen, vor allem in den USA, wo die Gesamtinflation angezogen hat und davon auszugehen ist, dass sie ihren Zielwert von 2% allmählich wieder erreichen wird. Die US-Wirtschaft wächst, wenn auch nicht sonderlich stark, und die Fed scheint es nicht eilig zu haben, ihre Geldpolitik rasch zu straffen. Unsere Prognose liegt derzeit bei Zinserhöhungen um jeweils 50 Basispunkte für 2016 und 2017. Im Euroraum beabsichtigt die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit, ihre Anleihenkäufe mindestens bis Ende März 2017 fortzusetzen.