C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Mai 2016
Überblick
Der Edelmetallsektor korrigierte im Mai. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index fielen um –11,4%, der MV Junior Gold Mines Index um -11,5%, Gold um -6,0%,
Silber um -10,6% (alle Werte in USD). Die Korrektur verläuft bisher in geordneten Bahnen. Trendfolger werden in den kommenden Wochen genau beobachten, ob die langfristigen Durchschnitte
Unterstützung bieten und damit die Trendwende zu steigenden Kursen eingeläutet werden kann.
Marktüberblick
Im Mai war eine gewisse Entkopplung bei der Entwicklung der verschiedenen Assetklassen zu sehen. Die amerikanische Notenbank deutete (wieder) eine bevorstehende restriktivere Geldpolitik an, doch
an den „Risikomärkten“ wurde gelassen reagiert. Aktien, Rohstoffe der Industrieproduktion und Anleihen mit Kreditrisiko konnten zulegen, was üblicherweise bei restriktiverer
Geldpolitik nicht der Fall ist. Die Hoffnung auf eine Wirtschaftserholung im Zuge einer Zinsnormalisierung hat wohl bei der Einschätzung der Marktteilnehmer überwogen. Der USD notierte jedenfalls
fester, Gold, die Emerging Markets und vor allem der chinesische Yuan konnten sich davon nicht entkoppeln und gaben deutlich nach. Das gemischte Bild wird komplettiert durch die Anleihen
erstklassiger Bonität, welche gefragt waren.
Ein Blick zurück lohnt sich: Anfang des Jahres waren die Kapitalmärkte von höchster Instabilität gezeichnet. Die amerikanische Notenbank hatte im Dezember einen kleinen Schritt in Richtung Zinsnormalisierung vorgenommen, aus der Wirtschaft kamen aber zunehmend Negativmeldungen, Anleihen mit Kreditrisiken wurden bereits seit Wochen abverkauft, die Rohstoffe der Industrieproduktion und mit ihnen die Emerging Markets litten bereits seit Mitte 2014 unter äußerster Kursschwäche, die breiten Aktienmärkte drohten nach längerer Seitwärtsbewegungen in einen Abwärtstrend abzukippen.
Es folgte, wie in ähnlichen Situationen der Vergangenheit üblich, ein koordiniertes und zeitlich gestaffeltes Handeln der weltweiten Zentralbanken. Die amerikanische Notenbank rückte wieder von ihrem Plan einer Zinsnormalisierung ab, die europäische Notenbank erweiterte den Umfang ihrer Marktstützungsmaßnahmen deutlich, die japanische Notenbank befasste sich mit einer weiteren Währungsabwertung und in China wurden im ersten Quartal die ausstehenden Kredite („total social financing“) um eine weitere Billion USD ausgeweitet. Vor 2008 waren in China Quartalszuwächse um ca. 100 Milliarden USD üblich.