VTB, Rosneft, Alrosa, Aeroflot
Privatisierungswelle: Russland plant Ausverkauf bei Staatsunternehmen
Auf der Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten plant die russische Regierung demnächst einen Teil der zweitgrößten Bank, VTB, zu verkaufen, auch ein Ölkonzern, eine Diamantenfirma und eine Airline sollen unter den Hammer.
Ausverkauf in der russischen Wirtschaft: Weil das Land wegen westlicher Sanktionen von den ausländischen Finanzmärkten abgeschnitten ist und auch im Ölgeschäft Verluste einfährt, werden derzeit allerlei Versuche gestartet, sich frisches Geld zu beschaffen. So kommen demnächst auch eine Handvoll Unternehmen im teilweisen Staatsbesitz unter den Hammer.
Wie der VTB-Geschäftsführer Andrey Kostin gegenüber "CNBC" verlauten ließ, solle im nächsten Jahr ein Teil der staatlichen Beteiligung an dem zweitgrößten russischen Kreditinstitut verkauft werden. 60,9 Prozent der stimmberechtigten Aktien besitzt die Regierung aktuell. Einen ausländischen Käufer zu finden, dürfte nicht ganz so einfach werden.
"Wegen der Sanktionen ist es heutzutage äußerst schwierig, Aktien zu verkaufen", erklärte Kostin. Er hofft, dass sich die EU im nächsten Monat dazu entschließen wird, ihre Sanktionspolitik gegenüber Russland aufzugeben oder zumindest etwas zu lockern. In der Union hatte man sich schon dazu bereit erklärt, allerdings nur unter der Prämisse, dass Russland beginnen werde "aktiv und ohne Mehrdeutigkeiten dazu beizutragen, eine Lösung in der Ukraine-Krise zu finden."
Sollte dies nicht der Fall sein, dürften die ökonomischen Probleme Russlands noch weiter zunehmen. In diesem Jahr soll die Wirtschaftleistung laut Prognose des IWF um 1,8 Prozent zurückgehen, im Mai erklärte Finanzminister Anton Siluanov, dass sich das diesjährige Haushaltsdefizit auf drei Prozent belaufen werde.
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Medienberichten zufolge plane man in Moskau daher auch den Ölgiganten Rosneft, den Diamantenproduzenten Alrosa sowie die Airline Aeroflot zu privatisieren.