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    Marktanalyse  683  0 Kommentare Rekordtiefe Minuszinsen an den Anleihemärkten

    Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ist die sogenannte Umlaufrendite in den negativen Bereich gefallen. Nach Angaben der Bundesbank rutschte sie von plus 0,01 Prozent am Freitag auf minus 0,02 Prozent am vergangenen Montag.

    Umlaufrendite rutscht in negativen Bereich

    Die Umlaufrendite gibt die durchschnittliche Rendite der im Umlauf befindlichen Staatspapiere mit einer Laufzeit von drei bis 30 Jahren wieder.

    Auch die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen ist erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik in den negativen Bereich gerutscht. Deren Zinssatz fiel auf minus 0,004 Prozent. Damit werden mittlerweile alle Bundesanleihen bis zu einer Laufzeit von zehn Jahren am Markt mit einer negativen Rendite gehandelt. Nur bei Papieren mit Laufzeiten von über zehn bis 30 Jahren liegen die Zinssätze noch im positiven Bereich.

    EZB ist der Hauptgrund für diesen Irrsinn

    Hauptgrund für diesen Irrsinn und die unfassbare Übertreibung ist die Europäische Zentralbank (EZB), die weiterhin Staatsanleihen im Volumen von 80 Milliarden Euro monatlich kauft. Am Mittwoch sammelte sie zudem erstmals Bonds von Unternehmen am Kapitalmarkt ein. Und die aktuelle Unsicherheit (siehe auch folgender Artikel) dürfte ebenfalls zu dieser Entwicklung beitragen, weil insbesondere deutsche Staatsanleihen als sicherer Hafen gelten.

    Bund-Future steigt seit Jahren unaufhaltsam

    Der Bund-Future (siehe Chart) steigt seit 2008 unaufhaltsam an. Unterbrochen wurde die stetige Aufwärtsbewegung lediglich von relativ kurzen Rücksetzern (rot). Ein Ende dieser Tendenz ist aktuell in Sicht.

    Bund-Future - ein irrsinniger Aufstieg

    Unsere Shortpositionen, die wir im „Geldanlage Premium Depot“ auf den Bund-Future halten, leiden natürlich aktuell unter dieser Entwicklung. Auf dem aktuellen Niveau macht ein Verkauf dieser Trades allerdings keinen Sinn. Vielmehr könnte man sich über neue Short-Positionen inzwischen Gedanken machen. Kommt es bald zu einer stärkeren Gegenbewegung oder platzt diese Blase sogar, dann werden die Short-Positionen natürlich ordentlich profitieren. Ein Platzen der Blase ist allerdings nicht in Sicht, weil die EZB dagegenhält. Eine Gegenbewegung hingegen ist wahrscheinlich.


    (Quelle: Geldanlage-Brief vom 15.06.2016)

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    Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
    Sven Weisenhaus




    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Marktanalyse Rekordtiefe Minuszinsen an den Anleihemärkten Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ist die sogenannte Umlaufrendite in den negativen Bereich gefallen. Nach Angaben der Bundesbank rutschte sie von plus 0,01 Prozent am Freitag auf minus 0,02 Prozent am vergangenen Montag. Die …

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