Kaffee

Weniger Ernte, mehr Verbrauch

Der Kaffeepreis nimmt den Widerstand bei 145 US-Cents ins Visier. Gelingt den Notierungen der Anstieg, kann über die seit März bisher leicht ansteigende Phase hinaus eine dynamische Bewegung entstehen. Fundamentale Daten unterstützen dabei einen wieder anziehenden Kaffeepreis.

Das US Department of Agriculture (USDA) geht in seiner ersten offiziellen Schätzung für die begonnene Saison 2016/17 davon aus, dass sich die Bestände das zweite Jahr in Folge verringern und den geringsten Stand seit fünf Jahren erreichen könnten. Daraus ergibt sich eine Stocks-to-use-Ratio von 21 Prozent, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausdrückt. Es wäre einer der niedrigsten Werte seit mehr als 50 Jahren und ließe auf eine angespannte Versorgungslage schließen. Übergeordnet befand sich der Kaffeepreis von Oktober 2014 bis April 2015 in einer fallenden Tendenz. Bis März 2016 setzte sich die Richtung mit verminderter Geschwindigkeit fort, wobei Kaffee im Januar bei 112 und im März bei 113 US-Cents ein doppeltes Tief erreichte.

Anschließend drehte sich die zugrunde liegende Tendenz um. Innerhalb des seit vier Monaten bestehenden, ansteigenden Trends kletterten die Notierungen in den letzten drei Wochen schnell von 120 bis 145 US-Cents, erreichten dort allerdings, ausgehend vom Hoch von August letzten Jahres, einen Widerstand. Gelingt es den Notierungen, die vor ihnen liegende Hürde zu überwinden, bestünde das nächste Ziel um 155 US-Cents. Eine Unterstützung kann mit dem Hoch von März um 136 US-Cents bestehen, wodurch Positionen bewusst eng abgesichert werden können, da im Falle des Unterschreitens nicht auszuschließen wäre, dass der Kaffeepreis in der Folge auch noch einmal bis zur Unterseite der ansteigenden Tendenz um 125 US-Cents zurückkehrt.

Kaffee Future (Tageschart in US-Cents):

Strategie

Mit einem Mini Future Long (WKN VS90GN) können risikobereite Anleger, die von einem steigenden Kaffeepreis ausgehen, mit einem Hebel von 5,5 überproportional davon profitieren. Der Abstand zur Stopp-Loss-Barriere beträgt aktuell 15,1 Prozent. Der Einstieg in diese spekulative Position bietet sich dabei stets unter der Beachtung eines risikobegrenzenden Stoppkurses an. Dieser kann hier bewusst eng unter der im Chart dargestellten Unterstützung im Basiswert bei 134,90 US-Cents platziert werden. Im Mini Future Long ergibt sich daraus zum aktuellen Wechselkurs von Euro in US-Dollar ein Stoppkurs von 1,72 Euro. Ein Ziel steigender Notierungen kann sich um 155 US-Cents befinden. Das Chance-Risiko-Verhältnis dieser Idee beträgt 2,7 zu 1.