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    ROUNDUP/Eurozone  449  0 Kommentare Unternehmensstimmmung trübt sich deutlich ein

    LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat im Juni einen deutlichen Rückschlag erlitten. Wie das Forschungsinstitut Markit am Donnerstag mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um 0,3 Punkte auf 52,8 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Januar 2015. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, allerdings nur auf 53,0 Punkte. Trotz des Rückgangs signalisiert die Unternehmensumfrage mit einem Wert von mehr als 50 Punkten Wirtschaftswachstum.

    In den beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und Frankreich, entwickelten sich die Indikatoren uneinheitlich. In Frankreich trübte sich sowohl die Stimmung in der Industrie als auch im Dienstleistungsbereich ein. In Deutschland fiel die Stimmung in der Industrie besser, unter Dienstleistern dagegen schlechter aus als im Vormonat.

    BREXIT-ANGST UND STREIKS IN FRANKREICH

    Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen führten die deutlich schlechtere Stimmung in Frankreich unter anderem auf die großen Streiks zurück, die in Reaktion auf die Arbeitsmarktreform ergriffen wurden. Ähnlich urteilten die Ökonomen vom britischen Analysehaus Capital Economics. Sie verwiesen darüber hinaus auf die große Ungewissheit vor dem an diesem Donnerstag stattfindenden EU-Referendum in Großbritannien.

    Die Volkswirte der BayernLB interpretierten die Daten anders: Die Brexit-Abstimmung tauge kaum als Erklärung für die Stimmungseintrübung, heißt es in einem Kommentar. Sie begründen ihre Einschätzung vor allem mit der unterschiedlichen Entwicklung in den Industrien Deutschlands und Frankreichs, die normalerweise ähnlich stark von der Brexit-Angst betroffen sein müssten. Auch deuteten vermehrte Neueinstellungen darauf hin, dass die Industrie insgesamt guter Stimmung sei und sich im Vorfeld des Referendums nicht den Wind aus den Segeln nehmen lasse.

    POLITISCHE UNSICHERHEIT

    Markit-Chefökonom Chris Williamson sagte, die Umfragewerte deuteten auf ein kontinuierliches, aber gedämpftes Wachstum in der Eurozone hin. "Anscheinend hat die politische Unsicherheit die wirtschaftliche Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen und dafür gesorgt, dass sich auch der Ausblick eingetrübt hat." Damit dürfte Williamson nicht zuletzt auf das EU-Referendum in Großbritannien abstellen.

    ^Region/Index Juni Prognose Vormonat

    EURORAUM

    Gesamt 52,8 53,0 53,1

    Verarb. Gew. 52,6 51,4 51,5

    Dienste 52,4 53,2 53,3

    DEUTSCHLAND

    Verarb. Gew. 54,4 52,0 52,1

    Dienste 53,2 55,0 55,2

    FRANKREICH

    Verarb. Gew. 47,9 48,7 48,4

    Dienste 49,9 51,6 51,6°

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    /bgf/tos/fbr





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