Ölpreise steigen während Brexit-Referendum
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag während des Brexit-Referendums zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Mittag 50,78 US-Dollar. Das waren 91 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August stieg um 78 Cent auf 49,90 Dollar.
Am Ölmarkt liegt der Fokus auf dem heutigen Referendum in Großbritannien über den Verbleib in der Europäischen Union (EU). Der Ausgang des Referendums ist ungewiss, Befürworter und Gegner eines Ausstiegs liegen in Umfragen nahe beieinander. Zuletzt haben aber die Befürworter eines Verbleibs in der EU leicht vorne gelegen. Die Anleger zeigten sich entspannt. "Die Märkte rechnen trotz knapper Umfragen fest mit einem Sieg des Pro-EU-Lagers", schreibt Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. "Entsprechend würden die Ölpreise im Falle eines Brexit morgen stark unter Druck geraten."
In den USA sind die Rohöllagerbestände nach Daten vom Mittwoch in der vergangenen Woche nicht so stark gesunken wie erwartet. Die Vorräte fielen laut Energieministerium um 0,9 Millionen auf 530,6 Millionen Barrel. Experten hatten ein höheres Minus von 1,3 Millionen Barrel erwartet.
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Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis am Mittwoch 46,46 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 44 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells./tos/jsl/stb