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     2416  2 Kommentare Qui est „in“ qui est „out“?

    Populismus und Volksabstimmungen sind scheiße, weil dann die Idioten, die ohnehin in der Mehrheit sind, die Richtung bestimmen, Nichts beweist das besser als der Brexit.

     

    Denn bereits am nächsten Tag googeln Hunderttausende Briten, was denn eigentlich passiert, wenn man aus der EU austritt. Und wenn dann plötzlich der Urlaub auf Gran Canaria 30 % teurer wird, werden sich sicherlich viele Out-Leute viele Fragen stellen.

     

    Unsere Börsianer sind ebenfalls lustig. Die Bundesrepublik exportiert ganze 4 % seiner Waren nach Großbritannien. Und da dieses Land jetzt aus der EU austritt, bewertet die Börse das deutsche Volksvermögen erst einmal 10 % niedriger.

     

    Ich möchte lieber nicht wissen, was die Börse macht, wenn wirklich einmal etwas Schlimmes passiert. Das ist ja das Schwierige an der Börse, dass man kurzfristig immer Idioten ausgeliefert ist.

     

    Langfristig wird der Brexit sich als Nicht-Ereignis entpuppen, ich gehe jede Wette ein. Unter dem Strick hat der Dax ja übrigens in der Brexit-Woche ganze 74 Punkte eingebüßt.

     

    Ich glaube auch nicht, dass ein anderes großes europäisches Land so dumm auf Bauernfänger hereinfällt wie die englischen Prolls.

     

    Im Grunde genommen hat der Franzose Serge Gainsbourg das, was jetzt passiert, alles bereits im Jahr 1968 in seinem Lied „Qui est „in“ qui est „out““ vorweggenommen:

     

    Qui est „in“

    Qui est „out“

    Jusqu'à neuf c'est O.K. tu es „in“

    Après quoi tu es K.-O. tu es „out“

     

    Bis neun ist alles o.k., danach jedoch bist du besoffen und k.o..

     

    Und der Anteil der Briten, die nach neun Uhr bepisst sind, ist sicherlich europaweit der Spitzenwert. Sie haben sich aus der EU herausgesoffen. So wie ein Alkoholiker, der nicht mehr zur Selbsthilfegruppe geht.

     

    Mal sehen, wie das weitergeht. Ich vermute, sie werden anfangen, sich gegenseitig zu ficken. Und dann kaufen wir die ganze Insel in Schieflage irgendwann zum Bargain-Preis auf.

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Qui est „in“ qui est „out“? Weltgeschichte als Kasperletheater