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     519  0 Kommentare Gemeinsame Erklärung der deutschen und französischen Industrie- und Arbeitgebervereinigungen

    Berlin (ots) - Die britischen Bürgerinnen und Bürger haben die
    demokratische und eindeutige Entscheidung getroffen, dass
    Großbritannien aus der EU austreten soll. Auch wenn die Vertreter der
    französischen und deutschen Wirtschaft diese Entscheidung
    akzeptieren, sind sie sich gleichzeitig in vollem Umfang bewusst,
    dass Europa damit großen Turbulenzen ausgesetzt wird.

    MEDEF, BDI und BDA sehen es als ihre Pflicht an, nun alles in
    ihrer Macht Stehende zu tun, um unsere besonderen europäischen Kräfte
    zu mobilisieren. Europa muss fest zusammenhalten, Selbstvertrauen
    fassen und in die Offensive gehen.

    Der deutsch-französische Motor der europäischen Integration ist
    nun mehr denn je gefragt. Seine historische Kraft, Europa durch
    Versöhnung und den gemeinsamen Willen zu Frieden, Wohlstand und
    sozialer Sicherheit für die Völker und Gesellschaften zu vereinigen,
    muss neu entfacht werden. Die Aufgabe besteht darin, jetzt die
    richtigen Prioritäten für die weitere europäische Integration in
    Schlüsselbereichen zu setzen und gleichzeitig Zurückhaltung zu üben
    bei kleinen Dingen, die besser auf nationaler Ebene gelöst werden
    können.

    Wir rufen die Staats- und Regierungschefs auf,

    - ihr Bekenntnis zu den europäischen Werten zu bekräftigen,
    Frieden und Sicherheit auf dem gesamten Kontinent zu
    gewährleisten, unsere Freiheiten zu garantieren und mit den
    richtigen Rahmenbedingungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit
    europäischer Unternehmen zu sorgen und damit mehr Beschäftigung
    und Wachstum zum Wohle aller Europäer zu schaffen.
    - sich in den Außenbeziehungen, der Sicherheitspolitik und dem
    Kampf gegen Terror einheitlich aufzustellen. In all diesen
    Bereichen muss die EU mit einer Stimme sprechen und dafür auch
    die erforderlichen Kompetenzen er-halten. Das schließt die
    Möglichkeit von Mehrheitsentscheidungen im Europäischen Rat mit
    ein.
    - die beiden tragenden wirtschaftlichen Säulen der Europäischen
    Union zu stärken: den Binnenmarkt mit den vier Freiheiten des
    freien Waren-, Dienst-leistungs-, Kapital- und Personenverkehrs
    sowie den Euro. Zu Letzterem gehören unmittelbare, glaubwürdige
    und sichtbare Maßnahmen zur Stärkung seiner Governance - mit dem
    Ziel, eine echte wirtschaftliche Konvergenz zwischen den
    Mitgliedstaaten zu erreichen.
    - zu unterstützen, wenn Mitgliedstaaten aus West- und Osteuropa
    entschlossen vorangehen und Projekte mit hohem Mehrwert für
    Europa umsetzen möchten, wo isolierte Einzelaktionen unwirksam
    sind: sei es in der Bildung und der grenzüberschreitenden
    Ausbildung, bei der Energiesicherheit, der Migrationspolitik,
    der Verteidigungspolitik, dem Handel, dem Umweltschutz und bei
    Finanzdienstleistungen.
    - die nationalen Reformen in all unseren Ländern fortzusetzen, um
    unsere Wirtschaft stärker und wettbewerbsfähiger zu machen und
    so die Nachhaltigkeit unserer sozialen Sicherungssysteme zu
    gewährleisten.
    - neue Formen der Zusammenarbeit mit Großbritannien zu entwickeln:
    Es geht darum, Brücken zu bauen, ohne dabei die Tatsache zu
    verschleiern, dass Großbritannien mit seiner Entscheidung, die
    EU zu verlassen, auch in den Bereichen ausgeschlossen ist, bei
    denen es handfeste Integrations-fortschritte gibt (zum Beispiel
    der Europäische Pass für Finanzdienstleistungen).

    Pierre Gattaz

    Präsident MEDEF

    Ullrich Grillo

    Präsident BDI

    Ingo Kramer

    Präsident BDA

    OTS: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
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