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    Japan  1896  0 Kommentare War da was?

    Es hätte ja klappen können: als Japans Premier Abe vor bald vier Jahren antrat kündigte er an, mit viel Geld aus der Notenpresse und wenig Steuern die Wirtschaft wieder ankurbeln zu wollen. Seither ist die Börse in Japan beeindruckend gestiegen – wirklich genutzt hat es der japanischen Volkswirtschaft aber nicht. Jetzt droht der Rückschlag.

    Mit einem gewaltigen Konjunkturpaket wollte Shinzo Abe die japanische Wirtschaft wieder flottmachen. Bürger sollten mehr Geld in der Tasche haben, die Wirtschaft – mit günstigen Krediten versorgt – sollte stark investieren und der Wechselkurs des Yen sollte sinken, um die Exporte zu erleichtern. Das alles hat geklappt – nur half es der Wirtschaft kaum. In den vergangenen Jahren schrammte die japanische Volkswirtschaft mehrfach an einer heftigen Rezession gerade so vorbei.

    Profitiert hat nur die Börse: der japanische Leitindex Nikkei legte in der Abe-Zeit beeindruckend um mehr als 75 Prozent zu. Das liegt zum einen daran, dass die Börsianer die Ideen Abes für gut befanden und vielleicht sogar von ihrer Wirksamkeit überzeugt waren. Das lag aber zum anderen auch daran, dass die japanische Notenbank neben Anleihen wie die EZB auch Aktien kauft, um stützend einzugreifen.

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    Wer also auf den japanischen Aktienmarkt gesetzt hat, konnte gutes Geld verdienen. Vielleicht ist es aber an der Zeit, sich über einen Ausstieg Gedanken zu machen. Denn ein Konjunkturpaket, selbst ein über die Notenpresse finanziertes, sollte durchaus auch irgendwann gegenfinanziert werden. Dazu sollten, so die Pläne, in Japan die Umsatz- oder Verbrauchssteuern erhöht werden.

    Diese Steuererhöhungen wurden aber nicht umgesetzt. Sie wurden gerade bis 2019 verschoben – angesichts des geringen realen Erfolges des Konjunkturprogramms durchaus sinnvoll, aber auch ein deutliches Zeichen des Scheiterns.

    Und wie es so geht mit den Zeichen: die Börse liest sie, sammelt sie und irgendwann schlägt die Stimmung um. Teilweise ist das schon geschehen, es könnte aber noch dicker kommen. Vorsichtige Anleger sollten überlegen, ob Japan noch Potential bietet oder ob es ausgereizt ist.

    Denn eines scheint doch trotz der Anfangserfolge klar geworden zu sein: echtes Wirtschaftswachstum ist mit der Notenpresse nicht zu erreichen, die schafft nur ein Strohfeuer.



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    Uwe Zimmer
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    Uwe Zimmer verfügt über mehr als 35 Jahre Finanzmarkterfahrung als Banker, Broker, Asset-Manager, Krypto-Investor und Unternehmer Seine Expertise baute er sich unter anderem bei Prudential Securities und Hypo Capital Management auf. 1998 gründete er die Meridio Vermögensverwaltung AG in Köln, die er bis September 2016 als Vorstand erfolgreich leitete. Mit Z-Invest beteiligt er sich an anderen erfolgreich an Unternehmen.

    Weitere Informationen finden Sie unter z-invest GmbH

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    Verfasst von Uwe Zimmer
    Japan War da was? Es hätte ja klappen können: als Japans Premier Abe vor bald vier Jahren antrat kündigte er an, mit viel Geld aus der Notenpresse und wenig Steuern die Wirtschaft wieder ankurbeln zu wollen. Seither ist die Börse in Japan beeindruckend gestiegen – wirklich genutzt hat es der japanischen Volkswirtschaft aber nicht. Jetzt droht der Rückschlag.

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