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     711  0 Kommentare DAX – Bonus und Absicherung vereint

    Börse-Dax-2Reverse bedeutet umgekehrt – jene Papiere wenden das Bonuskonzept in spiegelverkehrter Form an. Während Käufer von klassischen Bonus-Zertifikaten prinzipiell von steigenden Kursen des Basiswerts ausgehen, ist der Blick bei der Reverse-Variante nach unten gerichtet. Der Inhaber dieses Zertifikats nimmt am Laufzeitende positiv eins zu eins an der negativen Wertentwicklung des Basiswerts teil. Darüber hinaus findet der Bonusmechanismus in umgekehrter Form Anwendung. So liegt der Bonuslevel zum Emissionszeitpunkt gewöhnlich unterhalb des Kurses des Basiswerts. Die Barriere ist oberhalb angesiedelt. Denn hier soll eine Absicherung für den Fall erfolgen, dass sich der Basiswert entgegen der Erwartung des Anlegers aufwärts bewegt.

    Das folgende Beispiel soll die Wirkungsweise verdeutlichen. Es handelt sich um ein Reverse-Bonus-Zertifikat auf die Kompass-Aktie, die zum Emissionszeitpunkt bei 100 Euro notieren soll. Das Reverse-Zertifikat kostet ebenfalls 100 Euro. Der Bonuslevel liegt bei 70 Euro, die Barriere bei 125 Euro. Das Zertifikat bietet daher eine Absicherung gegen einen Kursanstieg von bis zu 25%.

    Symbol_Börse_abwarten_2In unserer Produktauswahl finden Sie zahlreiche Reverse-Bonus-Zertifikate. Zum Beispiel die Papiere mit der WKN GL36S8 und der WKN GL5XUZ und einer Barriere von 12.000  bzw. 11.200. Ein weiteres Papier, dass wir Ihnen ans Herz legen möchten ist die GL8M68 mit einer Barriere von 11.800 und einem Bonusniveau von 9.500. Das richtige Know-How im Umgang mit den gängigsten Investmentprodukten finden Sie hier

    Reverselevel entscheidend

    Bei Reverse-Bonus-Zertifikaten kommt mit dem Reverselevel eine weitere Kenngröße hinzu. Im Beispiel liegt er bei 200 Euro, also bei 200% des anfänglichen Kurses der Kompass-Aktie. Der Reverselevel ist quasi das Pendant zum Nullpunkt bei einem klassischen Bonus-Zertifikat. Notiert der Basiswert bei Fälligkeit auf oder über dem Reverselevel, ist das Zertifikat wertlos.

    Sollte die fiktive Kompass-Aktie während der Laufzeit nie auf oder über die Barriere von 125 Euro steigen, erhält der Inhaber bei Fälligkeit mindestens den Bonusbetrag ausbezahlt. Der Bonusbetrag errechnet sich bei Reverse-Bonus-Zertifikaten, indem man vom Reverselevel den Bonuslevel abzieht. Das Reverse-Bonus-Zertifikat bietet also die Chance auf einen 30-prozentigen Bonus.

    Börse-Dax-4Hier finden Sie einige schöne Erklärvideos zu Anlageprodukten…

    Notiert die Kompass-Aktie am letzten Bewertungstag unter dem Bonuslevel von 70 Euro, partizipiert der Investor auch positiv an der zusätzlichen negativen Wertentwicklung. Würde sich die Kompass-Aktie beispielsweise auf 50 Euro halbieren, bekäme der Anleger 200 – 50 = 150 Euro. Für den Fall, dass die Kompass-Aktie auf oder über die Barriere steigt, gehen auch hier Bonuschance und Absicherung verloren. Der Investor partizipiert dann negativ eins zu eins an der Wertentwicklung.

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    Geringe Dividendenrendite gefragt

    Während bei der klassischen Variante von Bonus-Zertifikaten Basiswerte mit hohen Dividendenrenditen vorteilhaft sind, bieten sich bei den Reverse-Zertifikaten der DAX oder Aktien mit geringen Ausschüttungsrenditen an. Warum das so ist, wird bei einem Blick auf die Struktur von Reverse-Bonus-Zertifikaten deutlich.

    Anstelle eines Zero-Strike-Calls und eines Down-and- out-Puts bestehen die Reverse-Zertifikate aus einer Put-Option und einem Up-and-out-Call. Die Put-Option hat einen Basispreis in Höhe des Reverselevels. Der Up-and-out-Call hat einen Basispreis in Höhe des Bonuslevels. Seine Knock-out-Barriere befindet sich in Höhe der Barriere. Während eine hohe Dividendenrendite einen Zero-Strike-Call verbilligt, würde sie eine Put-Option verteuern.

    Genau wie klassische Bonus-Zertifikate werden auch Reverse-Bonus-Zertifikate meistens mit einem Aufgeld gehandelt. Allerdings handelt es sich hier nicht um ein Aufgeld gegenüber dem Basiswertkurs, sondern gegenüber dem inneren Wert des Puts. Es sei aber schon einmal darauf hingewiesen, dass es sich dabei nicht um eine „Marge“ für den Emittenten handelt, sondern dass das Aufgeld dadurch entsteht, dass z.B. der Bonusbetrag und damit die Rendite so hoch ist, dass das Zertifikat ökonomisch nicht zum inneren Wert des Puts emittiert werden kann.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    DAX – Bonus und Absicherung vereint Reverse bedeutet umgekehrt – jene Papiere wenden das Bonuskonzept in spiegelverkehrter Form an. Während Käufer von klassischen Bonus-Zertifikaten prinzipiell von steigenden Kursen des Basiswerts ausgehen, ist der Blick bei der Reverse-Variante …