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    Interview  2832 Brexit? – Na und …!

    Alle reden vom Brexit, und viele Investoren lecken sich die Wunden, weil sie auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Doch etliche Fonds von Veritas Investment haben das Kursgewitter recht unbeschadet überstanden. So hat der Infrastrukturfonds im Zuge der Brexit-Entscheidung (23.06.2016 zu 27.06.2016) lediglich 0,7 Prozent abgegeben und liegt per Ende Juni gerechnet seit Jahresanfang 2016 weiterhin mit deutlich über 3 Prozent im Plus. Auch die Multi-Asset Fonds entwickeln sich sehr stabil im aktuellen Marktumfeld. Gibt es ein System hinter dieser Krisenresistenz oder war es einfach nur Glück? Wallstreet:Online wollte es genauer wissen und fragt nach bei Dirk Rogowski, Geschäftsführer der Veritas Investment.

    Waren Sie eine der wenigen Fondsgesellschaften, die den Brexit erraten haben?

    Nein, auch wir hatten keine Glaskugel oder eine geheime Botschaft im Kaffeesatz, die uns das Abstimmungsergebnis der Briten vorausgesagt hat. Von Prognosen halten wir nämlich überhaupt nichts. Wir waren genauso überrascht, wie alle anderen Marktteilnehmer.

    Wie bitte? Dann war es also pures Glück?

    Sorry, dass ich schon wieder widersprechen muss. Mit Glück hat das gar nichts zu tun. Vielmehr mit unserer grundsätzlichen Investmentphilosophie und dem systematischen und prognosefreien Investmentansatz, den wir für alle unsere Produkte anwenden. Wir haben über Jahre Investmentprozesse entwickelt, mit denen wir beispielsweise Aktienwerte herausfiltern, die sich in der Vergangenheit als besonders krisenfest erwiesen haben und relativ unbeschadet durch vergleichbare Zeiten wie diese gekommen sind. Das zeigt derzeit besonders eindrucksvoll der Veri Listed Infrastructure, der auf Kerninfrastruktur setzt. Extremsituationen an den Märkten, wie jetzt durch den Brexit, berücksichtigen wir demnach grundsätzlich, egal was der Auslöser sein mag. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf dem falschen Fuß erwischt werden, nicht sehr groß.

    Haben ihre Risikosysteme den Brexit vorausgesehen?

    Unsere Risikosysteme sehen nichts voraus. Was wir anders machen, ist der Blick auf Marktrisiken in der Vergangenheit. Jeder kennt ja die Gaußsche Normalverteilung vom alten 10-Markschein. Die Investmentbranche schaut mehrheitlich auf die Mitte der Glockenkurve. Die interessiert uns aber nicht. Wir schauen auf die Extreme am Rand. Die treten nämlich viel häufiger auf als üblich angenommen. Und genau das ist jetzt mal wieder der Fall.

    Üblicherweise muss man ja für eine defensive Ausrichtung auch eine Risikoprämie zahlen. Geht das nicht zu sehr auf die Rendite und macht das einen Fonds nicht ein wenig langweilig?

    Lacht. Für Spannung im Leben sorgen Penny Stocks, James Bond oder die Vorhersage von Abstimmungen und das Wetter von übermorgen. Aber ob diese spannungsgeladenen Komponenten des Lebens auch die Basis von Investoren und Sparern sein sollen, möchte ich doch stark bezweifeln. Unser Ziel bei den Aktienfonds ist es, die jeweilige Benchmark zu übertreffen und bei den Multi Asset Fonds eine solide Rendite zu erwirtschaften. Gleichzeitig wollen wir in Krisenzeiten nicht alles wieder verlieren, was man an Performance vorher erreicht hat. Das schaffen unsere Multi Asset Fonds, wie der Veri ETF Allocation Defensive für risikobewusste Anleger, genauso gut, wie der Veri Listed Infrastructure als reiner Aktienfonds. Daran sieht man, dass das prognosefreie System von Veritas Investment – unabhängig vom Schwerpunkt des einzelnen Fonds – grundsätzlich funktioniert.

    Was raten Sie Anlegern derzeit? Was sollen Sie machen?

    Grundsätzlich sollten Anleger jede Art von Prognosen kritisch hinterfragen. Ich habe noch keinen Analysten getroffen, dessen Prognosen immer richtig liegen. Gleichzeitig sollten Anleger nicht den Mut verlieren. Nur weil derzeit die Märkte im Krisenmodus sind, sollte man nicht auf das Sparen und Investieren verzichten. Gerade im Hinblick auf die Altersvorsorge ist Kontinuität wichtig. Entscheidend aus unserer Sicht ist der Umgang mit Risiken. Wann und wo Risiken eintreten, kann man nicht prognostizieren – die wahrscheinliche Auswirkung lässt sich jedoch im Vorhinein mit der richtigen Produktauswahl minimieren.






    Michael Bulgrin
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    Michael Bulgrin verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Finanzkommunikation. Der Diplom-Kaufmann ist CIIA-Analyst der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), dem Berufsverband der Investment Professionals in Deutschland.
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    Verfasst von 2Michael Bulgrin
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