Deutsche Bank
Dieser Bericht ist starker Tobak
Lieber Leser,
dieser Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat es in sich: Am 29. Juni veröffentlichte die in Washington beheimatete Behörde eine Studie, die sich ausführlich mit der Struktur und den spezifischen Risiken der deutschen Finanzbranche auseinandersetzte.
Größte Gefahrenquelle für systemrelevante Risiken
Fazit: Der Versicherungskonzern Allianz trägt innerhalb von Deutschland am meisten zu den systemischen Risiken bei. Von der Deutschen Bank geht hingegen im globalen Maßstab derzeit die meiste Gefahr im Hinblick auf systemrelevante Risiken aus („the most important net contributor to systemic risks“).
Dahinter folgen die britische HSBC und die Schweizer Credit Suisse. Die Commerzbank gilt zwar auf nationaler Ebene neben der Aareal Bank, der Munich Re und der Hannover Re in den Augen der IWF als wichtiges Finanzinstitut. Doch in ihrem Fall konnte der Währungsfonds keinerlei potenziell gefährdenden Einflüsse auf die Weltwirtschaft ausmachen.
Eine Nachricht zur Unzeit
Das ist natürlich eine Nachricht, die die Deutsche Bank zur Unzeit trifft. Der Aktienkurs taumelt infolge des Brexit ohnehin schon am Abgrund und bewegt sich auf dem Niveau des Allzeittiefs. Nun weckt der Bericht aus meiner Sicht gehörige Zweifel an der Krisenfestigkeit des Konzerns. Denn der IWF argumentiert, dass die genannten Finanzkonzerne besonders stark mit anderen Unternehmen verflechtet sind.
Wächst sich der Brexit zur erneuten Bankenkrise aus?
Mit anderen Worten: Sollte eine der verflechteten Firmen bankrottgehen, spüren die systemrelevanten Konzerne sofort die Auswirkungen. Und da diese Konzerne untereinander wiederum sehr stark vernetzt sind, kann dies einen Dominoeffekt auslösen. Wir erinnern uns: Dieses Szenario war ursächlich für die Bankenkrise 2008/2009. Auf ein vergleichbares Szenario könnten wir nun möglicherweise aufgrund des Brexit zusteuern, dessen Folgen derzeit noch nicht seriös abzuschätzen sind.
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Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse