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     886  0 Kommentare Selbst wenn der Brexit eine Fata Morgana bleibt, ist die EU noch lange nicht gerettet - Seite 2

    Am Brexit-Ende hätte die EU ein noch größeres Problem. Der Spaltpilz in der EU wuchert ohnehin schon. Sollten aber auch noch (finanz-)wirtschaftliche Einbußen auf dem Kontinent durch Umsiedlung von Unternehmen nach Großbritannien dazu kommen, würde die politische Eurosklerose erst richtig Fahrt aufnehmen. Im Endeffekt wäre der Brexit der ultimative Generalangriff auf den Familienzusammenhalt in Europa. Das will doch niemand, übrigens auch nicht die Briten. Ihre Ankündigung, im Falle eines Brexit wirtschaftspolitisch so richtig mobil zu machen, sollte man nicht als Drohung verstehen, sondern als politisch verklausulierte Handreichung an Brüssel, es doch noch einmal miteinander zu versuchen: Wir wollen doch gar nicht gehen, das Brexit-Votum war doch gar nicht so ernst gemeint! Was interessiert mich mein Referendum-Geschwätz von gestern? Nichts auf dieser Welt hat eine so kurze Halbwertszeit wie Meinungen von Politikern.

    Eigentlich ist der Brexit hüben wie drüben unerwünscht

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    In diesem Zusammenhang spielen die innenpolitischen Probleme in Großbritannien Brüssel und London gleichermaßen in die Hände. Wer soll denn im Land der guten Küche die Scheidung jetzt noch einleiten? Die zwei Scheidungsanwälte auf der Seite der Brexit-Befürworter – Boris Johnson und Nigel Farage – sind zurückgetreten. Herr Farage wird als Synonym für Feigheit und politische Charakterlosigkeit in die Geschichte eingehen. Er will sein Leben zurück. Das hätte dieser eitle populistische Pfau auch früher haben können. Ich werde ihn mit der ganzen Kraft meines kleinen Herzens nicht vermissen. Hätte er Anstand, würde er ebenso seinen gut dotierten Sitz im EU-Parlament aufgeben. Wie kann man sich von der EU bezahlen lassen, wenn man sich doch deren Tod wünscht?

    Natürlich wissen diese zwei Vorzeige-Pharisäer genau, dass sie mit dem Brexit-Votum nur einen kurzfristigen Pyrrhus-Sieg errungen haben. Die endgültige Schlacht um England würden sie verlieren: Wirtschaftlich würde eine lange Saure Gurken-Zeit anbrechen und (geo-)politisch würde wohl niemand mehr das Adjektiv „groß“ verwenden, wenn man an Britannien denkt.

    Und wer wird sich jetzt darum reißen, neuer Anführer einer rohrkrepierenden Brexit-Bewegung zu werden? Eine rhetorische Frage!

    Es lebe der Re-Brexit

    Natürlich ist es für britisch-europäisches Liebesgeflüster zu früh. Offiziell muss die EU noch die beleidigte Leberwurst spielen und sich die britische Seite standhaft, very british, zeigen. Das ist aber nur eine Polit-Show, um dem Publikum die Illusion politischer Glaubwürdigkeit vorzugaukeln. Im Herbst allerdings, wenn die Zeit alle politischen Wunden weitgehend geheilt hat, ist der Weg der Annäherung auch ohne Partnervermittlung vorgezeichnet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Selbst wenn der Brexit eine Fata Morgana bleibt, ist die EU noch lange nicht gerettet - Seite 2 Brüssel scheint ein Tummelplatz für politische Wendehälse zu sein. Erinnern Sie sich noch an die harte Rhetorik der EU-Verantwortlichen unmittelbar nach dem Brexit-Votum: „Out is out“, „Wir verlangen den zügigen Austrittsantrag der Briten“, „Kein Spielen auf Zeit“.

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