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    Neues vom Rohstoffexperten  6199 Wie Bergkobolde zu ihrem eigenen Element kamen – Die Geschichte von Kobalt

    Es ist selten, daß eine Geschichte von einem chemischen Element die Menschen zum Schmuzeln bringt. Dem Element 27 des Periodensystem ist dies gelungen.

    Die Welt, wie wir sie kennen ist zum jetzigen Wissensstand eine Zusammensetzung aus 118 Elementen. Doch fehlt uns häufig das Bewusstsein über diese Elemente und somit doch eigentlich unser Weltverständnis. Im Folgenden möchte ich Sie mit einem der 118 Elemente vertraut machen.

    Bereits in den ersten Zügen des Mittelalters begann die systematische Förderung von Mineralien in lokalen Bergwerken und Minen.  In der Hoffnung auf den Fund wertvollen Silbererzes trieb es so manchen Bergarbeiter in die dunklen Stollen. Und sie sollten fündig werden. Doch was so glänzend und prunkvoll erschien, sollte sich später als etwas völlig anderes herausstellen. Während des Schmelzprozesses wurden die Schmelzer auf einen ungewöhnlichen, stechenden Geruch aufmerksam. Im Glauben ein verhextes Erz gefördert zu haben, gaben die Bergarbeiter diesem daraufhin den Namen Cobaltum (lat. Kobold), in Anlehnung an die Berggeister, die ihnen den Abbau des wertvollen Silbers zu verwehren schienen. 

    Knapp 1000 Jahre später finden wir das Mineral als Element der Ordnungszahl 27 im Periodensystem der Elemente: Kobalt. Entdeckt wurde es erstmals 1735 vom schwedischen Chemiker Georg Brandt. Es handelt sich um ein ferro- magnetisches Übergangsmetall, dass mit den Metallen Nickel und Eisen das bis dato einzige Element ist, das diese Eigenschaften vorweisen kann. Besonders ist ebenfalls die molare Masse, die (normalerweise Ausschlaggebend für die Ordnungszahl) die des im Periodensystem nächsten Elements (Nickel) übertrifft. Was in dem Mythos von den Schmelzern als stechender Geruch wahrgenommen wurde ist heute auf das in den Erzen vermutlich enthaltene Arsen zurückzuführen.

    Wo elementares Kobalt eine Rarität ist, das ausschließlich in Meteoriten und im Erdkern auffindbar ist, finden sich Kobaltverbindungen in großer Vielfalt in der Erdkruste und als Spurenelement  in den meisten Böden. Übliche Verbindungen sind hierbei solche mit Nickel, Eisen, Silber und Uran.

    Kobalt findet in vielerlei Hinsicht Verwendung. So gilt es in der Porzellanindustrie nicht nur wegen seiner Verwendung als Bestandteil hitzebeständiger Pigmente und Farben, sondern auch wegen seiner bläulichen Färbung, als gefragtes Gut. Hier ist die Farbe Kobaltblau ein wohl bekannter Begriff, die bereits in der Tang-Dynastie  (600-900 n.Chr.) Verwendung fand; wenn auch unter dem Unwissen über seine chemische Beschaffenheit. Charakteristisch ist ebenfalls das blaue Glas , zu dessen Herstellung Cobaltaluminat (CoAl2O4) genutzt wird. Neben diesen ästhetischen Zwecken bietet Kobalt jedoch auch weit andere Verwendungsmöglichkeiten. So wird das stabile Kobaltelement unter anderem als Legierungsbestandteil, Sikkativ oder Katalysator verwendet. Verwendung findet es außerdem neben seiner Beschaffenheit als Kathodenbestandteil mit Lithiums in Batterien, in der Dotierung von magnetischen Datenträgern in der Computertechnik.

    Instabiles Kobalt (Co60 – Kobaltisotop) hat hingegen während der bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse des 20. Jahrhunderts hinsichtlich der Kernphysik nicht nur in der Kernwaffentechnik an  Bedeutung gewonnen. Es kann einerseits zur Sterilisierung und Konservierung von Lebensmitteln mittels Gammazerfall, andererseits zur Untersuchung materieller Eigenschaften verwendet werden. Populär ist die damalige Verwendung instabilen Kobalts in der sogenannten Kobaltkanone im Zuge der Krebsbehandlung und die Tracer Technologie in der Medizin.

    Obwohl überschwellige Kobaltaufnahme für den menschlichen Organismus stark schädigend ist, so sind wir doch auf die Aufnahme des Elements in existenzieller Weise angewiesen. Kobalt ist Bestandteil des Vitamins B12 und stimuliert überdies das Wachstum roter Blutkörperchen.

    Und die Bergmänner hatten gedacht, dass die Kobolde das Silber fressen und wertloses Kobalt ausscheiden …

    Demnächst werden wir über ein junges Berbauunternehmen berichten, daß sich

    auf das Thema Kobald fokussiert hat - CRUZ Capital -

    Autoren K.Schlicke und C.Brüning

    Quellen:


    Christoph Brüning
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    Christoph Brüning leitete als DVFA-zertifizierter Finanzanalyst bis 1999 das Finanzresearchunternehmen Value Research Gmbh. 1999 gründete er die Value Relations GmbH und verlagert seine Expertise von Biotechnologie auf Mining und Exploration. 2011 erschien sein Buch zum Thema Seltene Erden „Selten Erden der wichtigste Rohstoff des 21.Jahrhunderts“ im Börsenbuchverlag.
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    Verfasst von Christoph Brüning
    Neues vom Rohstoffexperten Wie Bergkobolde zu ihrem eigenen Element kamen – Die Geschichte von Kobalt Kobalt kommt von Kobold - Als ich zum ersten Mal von dieser Namengebung gehört hatte, da dachte ich es handelt sich hier um eine gut gemachte Ente. Zusammen mit meinem Kollegen haben wir recherchiert und sind zum folgendem Ergebnis gekommen. Ja Kobalt kommt von Kobold.