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    VERMISCHTES/ROUNDUP  594  0 Kommentare Trauer um Unister-Chef Wagner - viele offene Fragen

    LEIPZIG (dpa-AFX) - Trauer und Entsetzen nach dem Unfalltod des Unister-Chefs und Selfmade-Millionärs Thomas Wagner: Mit einer Trauerminute und virtuellen Kondolenzbüchern erinnerte das Unternehmen in Leipzig am Freitag an seinen Geschäftsführer und weitere Opfer, die bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben kamen. Die Privatmaschine verunglückte am Donnerstag in Slowenien auf dem Weg von Venedig nach Leipzig mit vier Deutschen an Bord. Darunter war auch der 39-jährige Gesellschafter und Mitgründer der Unister-Holding, Oliver Schilling.

    Nach dem Tod bleiben viele offene Fragen: Was wollte Wagner in Venedig? Und wie geht es weiter für das Unternehmen, das unter anderem Portale wie fluege.de und ab-in-den-urlaub.de betreibt?

    "Bei den Mitarbeitern herrscht tiefe Trauer aber auch Entschlossenheit, das Geschäft im Sinne ihrer Gründer fortzusetzen", erklärte Unternehmenssprecher Dirk Rogl. Der Betrieb laufe planmäßig weiter. So schnell wie möglich soll über die Nachfolge Wagners als Geschäftsführer entschieden werden. Vertraute und leitende Mitarbeiter hätten sich bereits in Leipzig versammelt, um den verbliebenen Gesellschaftern Handlungsempfehlungen zu geben.

    "Unfassbar. Wir sind alle traurig. Und sprachlos", erklärte auch Unister-Mitgründer und Gesellschafter Daniel Kirchhof. Wagner habe ein neues Wirtschaftssegment geschaffen und Großes aufgebaut. Wagner war alleiniger Geschäftsführer und Hauptgesellschafter des Unternehmens mit rund 1200 Mitarbeitern.

    Berichte über einen Geldkoffer mit mehreren Millionen Euro an Bord wollte die Polizei vor Ort nicht kommentieren. Laut "Bild" soll an der Absturzstelle viel Bargeld gefunden worden sein. Kirchhof: "Davon weiß ich nichts." Er geht davon aus, dass Wagner geschäftlich unterwegs war.

    Das "Manager Magazin" berichtete online unter Berufung auf einen Unister-Insider, dass sich Wagner von dem Italien-Trip einen frischen Kredit für das Unternehmen erhofft habe. Unister selbst äußerte sich nicht zum Grund der Reise. Im Vorjahr war im Konzern von bis zu 150 Stellenstreichungen die Rede. Für das "Effizienzsteigerungsprogramm" Unister 3.0 sollten 30 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Jüngst hatte das Unternehmen das Portal Geld.de verkauft.

    Der in Dessau geborene Wagner hatte Unister 2002 in Leipzig ursprünglich als Studententauschbörse gegründet. Das Start-up wuchs rasant und wurde innerhalb weniger Jahre zu einem Internet-Imperium mit 40 nationalen und internationalen Websites. 2012 geriet Unister ins Visier der Justiz, Wagner war kurzzeitig in Untersuchungshaft.

    Ihm und drei weiteren Managern wurden unter anderem unerlaubte Versicherungsgeschäfte und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Unister wies die Vorwürfe stets zurück. Zum Prozess kam es bisher nicht, weil das Landgericht Leipzig derzeit eine weitere Anklage prüft, eine erste Anklage war nur teilweise zugelassen worden.

    Das Flugzeug, mit dem Wagner und Schilling unterwegs waren - eine in den USA registrierte Piper 32 - geriet am Donnerstagmittag etwa eine halbe Stunde nach dem Start bei Predmeja im Osten Sloweniens ins Schlingern. Slowenische Medien berichteten, es habe Probleme mit Vereisung gegeben. Die Maschine raste im Gelände in einen Wald und brannte aus. Man haben den Slowenen Unterstützung angeboten, erklärte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig.

    Das Flugzeugwrack soll nun in einem Hangar des Flughafens Brnik bei Ljubljana untersucht werden. Wie die slowenische Nachrichtenagentur STA berichtet, werde die Analyse zur Unfallursache mindestens zehn Tage dauern./raz/DP/enl





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