Syngenta büßt Umsatz und Gewinn ein - Hoffen auf Übernahme durch ChemChina
BASEL (dpa-AFX) - Der Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta kämpft vor der Übernahme durch ChemChina mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn. Im ersten Halbjahr gingen die Erlöse auch wegen der starken US-Währung um 7 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Basel mitteilte. Der Überschuss gab im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 13 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Dollar nach. Damit schnitt das Unternehmen schlechter ab als von Analysten erwartet. Höhere Verkaufspreise konnten die gesunkene Nachfrage nicht wettmachen.
"Kurzfristig sind die Marktbedingungen für die Branche hart", sagte der neue Syngenta-Chef Erik Fyrwald, der die Führung des Konzerns Anfang Juni übernommen hatte. Die Rohstoffpreise seien niedrig, außerdem erschwere die allgemeine Entwicklung von Wirtschaft und Währungskursen das Geschäft. So hätte der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr ohne Währungsschwankungen nur 2 Prozent betragen.
Der geplante Austritt Großbritanniens aus der EU bereitet Syngenta zumindest bei den Wechselkursen derzeit noch wenig Sorgen. Auch wenn die Gesellschaft in Großbritannien große Forschungs- und Produktionsstandorte habe, erziele der Konzern nur etwa 1 Prozent seines Umsatzes in dem Land. Das Risiko durch den Wertverlust des britischen Pfunds werde zudem 2016 größtenteils durch Absicherungsgeschäfte abgedeckt.
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Zur geplanten Übernahme des Konzerns durch den chinesischen Chemiekonzern ChemChina führt Syngenta laut Fyrwald konstruktive Gespräche mit allen Aufsichtsbehörden. Dies stärke das Vertrauen, dass der Deal bis Ende 2016 abgeschlossen werde. Im vergangenen Jahr hatten die Schweizer eine Offerte des US-Konkurrenten Monsanto abgewehrt./stw/men/das