AB Inbev erhöht Angebot für SAB Miller wegen Pfund-Schwäche

Lieber Leser,

der Zusammenschluss der beiden Marktführer auf dem internationalen Biermarkt sorgt aktuell für Schlagzeilen. Branchenprimus AB Inbev plant die Übernahme des zweitgrößten Bierbrauer SAB Miller. Die Fusion würde einen Biergiganten hervorbringen, der mehr als jedes dritte weltweit verkaufte Bier auf sich vereint. SAB Miller hatte der Übernahme bereits im vergangenen Jahr unverbindlich zugestimmt, derzeit beschäftigen sich die diversen Wettbewerbsbehörden mit dem Mega-Deal. Doch durch das mehrheitliche Anti-EU-Votum der Briten stellt sich die Situation etwas anders dar. Hierdurch hat der britische Pfund im Vergleich zum Dollar nämlich deutlich an Wert verloren.

Ursprünglich hatte der belgische Brauereikonzern AB Inbev eine Übernahmeofferte über insgesamt 70 Mrd. Pfund für den britischen Bierbrauer SAB Miller abgegeben. Zum damaligen Zeitpunkt entsprach dies 106 Mrd. Dollar. Nach dem Brexit-Referendum hat die britische Währung gegenüber dem Dollar jedoch um satte 12 Prozent nachgegeben, so dass die Offerte nunmehr lediglich 91,9 Mrd. Dollar wert ist. Aus diesem Grund hat AB Inbev nun reagiert und sein Gebot aufgestockt, um die Anleger milde zu stimmen und für die Wechselkurseffekte zu entschädigen. Je Anteilsschein werden nun 45 statt 44 Pfund geboten. Insgesamt wird SAB Miller damit um etwa 9 Mrd. Pfund höher bewertet. Die rund 79 Mrd. Pfund entsprechen nach heutigem Stand knapp 104 Mrd. Dollar, also immer noch weniger als vor dem Brexit. AB Inbev erklärte, dass es sich um das finale Angebot handele. SAB Miller will über das Angebot abstimmen, wenn alle Kartellbehörden grünes Licht erteilt haben. Es steht aktuell noch die Entscheidung der chinesischen Behörden aus.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse