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    Börsen-Zeitung  537  0 Kommentare Schwere Zeiten, Kommentar zu Angela Merkel von Angela Wefers

    Frankfurt (ots) - Nüchtern und entschlossen hat sich Kanzlerin
    Angela Merkel (CDU) nach einer Serie von Anschlägen an die Deutschen
    gewandt. Die Täter von Würzburg und Ansbach verhöhnen das Land, das
    sie aufgenommen hat, die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer und die
    zahlreichen Menschen, die hierzulande Schutz suchen. Mit
    Gefühlsausbrüchen hält sich die Kanzlerin indessen nicht auf. Gezielt
    steuerte sie auf das Problem zu und präsentierte vor der Presse in
    Berlin einen Anti-Terror-Plan mit neun Punkten für mehr Sicherheit,
    zum Schutz des Rechtsstaates und der Humanität.

    Keinen Anlass sieht Merkel in den jüngsten Gewalttaten, ihren
    Aufruf "Wir schaffen das" zu relativieren, mit dem sie vergangenen
    Sommer auf den Flüchtlingsansturm reagierte. Elf Monate später zeigt
    sich: Es ist keine einfache Sache, die man so nebenbei erledigen
    kann. So intonierte es die Kanzlerin, um zugleich die Botschaft zu
    senden, dass sie weiterhin überzeugt ist, dass ein starkes Land wie
    Deutschland diese "historische Bewährungsprobe" in der Globalisierung
    schaffen kann.

    In der Tat ist die Immigration in Zeiten der Globalisierung ein
    Thema, mit dem sich die deutsche Politik und die Gesellschaft
    auseinandersetzen müssen - und zwar intensiver als bislang. Der
    Ansturm von Asylsuchenden 2015 und die neue Gewalt überdecken
    ungeklärte, zentrale Fragen aus der Globalisierung. Die Aufgabe
    beschränkt sich nicht auf Unterbringung, Integration, Schutz der
    Grenzen nach außen und der Bevölkerung nach innen. Es muss auch darum
    gehen, welche Zuwanderer gewollt sind.

    Aber die Debatte ist diffus. Die Grenzen verschwimmen zwischen
    Einwanderung aus humanitären und gesteuerter Immigration aus
    ökonomischen Gründen. Ungeklärt ist, wer - jenseits von Asyl - zu
    welchen Bedingungen und mit welchen Qualifikationen einwandern darf
    oder soll. Ungebremste Zuwanderung kann der Sozialstaat nicht
    unbeschadet verkraften. Da helfen nur Abstriche bei Leistungen oder
    (partiell) geschlossene Grenzen. Dabei hat die Globalisierung auch
    positive Seiten, etwa die Möglichkeit, Freihandelsabkommen wie TTIP
    abzuschließen. Auch da ist mehr Streit als klare Linie. Merkel hat
    sich nun noch einmal hinter das Abkommen gestellt.

    Es sind schwere, bewegte Zeiten zum Regieren. Seit 2008 herrscht
    Krisenmodus: Finanzkrise, Eurokrise, Flüchtlingskrise und nun, mit
    dem Brexit, das Ausscheiden eines wichtigen Landes aus der EU.
    Besonnenheit statt Aktionismus oder gar Hysterie ist da die richtige
    Devise.

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