Deutsche Bank
Der Vorstand dementiert – noch
Lieber Leser,
die Deutsche Bank ist bei ihrer harten Kernkapitalquote weit von ihren eigenen Zielvorstellungen entfernt. Experten befürchten, dass Sparmaßnahmen nicht reichen werden, um diese Vorgaben zu erreichen. Es könnte eine Kapitalerhöhung vonnöten sein, um die Lücke zu schließen. Der Vorstand dementiert – noch.
Magere Verbesserung um 0,1 %
Die Kernkapitalquote zeigt, wie gut die Kreditrisiken mit Eigenkapital abgesichert sind. Eine höhere Quote weist auf eine bessere Deckung hin. Die Deutsche Bank hat aktuell eine Kernkapitalquote von 10,8 % und konnte diese nur um 0,1 % gegenüber dem vorangehenden Quartal verbessern. Das Unternehmen peilt aber eine Rate von 12,5 % an. Experten halten mindestens 12,25 % für notwendig.
Mehrere Möglichkeiten zur Kapitalerhöhung
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Quote zu verbessern. Die Deutsche Bank könnte Risikopositionen, also Kredite abbauen. Womit sollte der Konzern aber dann Geld verdienen? Eigentlich müsste das Bankhaus noch viel mehr Kredite vergeben, um die eigenen Zinsverluste auszugleichen.
Stattdessen bemüht sich die Deutsche Bank, ihre Ausgaben zu senken, um so mehr Eigenkapital zu erzeugen. Dies geschieht aber nur mit mäßigem Erfolg, wie die letzten Quartalszahlen gezeigt haben. Bleibt als letzte Option nur noch die Kapitalerhöhung.
Experten beziffern Lücke auf 7 Mrd. Euro
Die Experten der Barclays Bank beziffern die derzeitige Kapitallücke auf 7 Mrd. Euro. Aber wird die Deutsche Bank in ihrer derzeitigen Lage so viel Geld zu akzeptablen Konditionen einsammeln können? Wohl kaum.
Im Frühjahr kamen zwischenzeitlich ja schon Zweifel auf, ob die Deutsche Bank ihre Anleihen bedienen könnte. Konnte sie. Sie hat sogar ein erhebliches Volumen zurückgekauft. Aber daran sieht man, dass die Anleger höchst skeptisch sind. Und eine Kapitalerhöhung durch neue Aktien? Bei diesem Kurspreis? Ich bitte Sie. Da brauchen wir uns wohl nicht ernsthaft drüber unterhalten. Kurzum: Das jetzige Elend wird uns also wahrscheinlich noch eine Weile erhalten bleiben.
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse