C-QUADRAT Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Juli 2016
Überblick
Der Edelmetallsektor legte im Juli weiter zu. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +8,1%, der MV Junior Gold Mines Index um +15,9%, Gold um
+1,4%, Silber um +7,8% (alle Werte in EUR). Die Rückschläge im Sektor bleiben begrenzt, das Kaufinteresse der Anleger ist unverändert hoch. Die langfristigen Trends sind alle positiv zu bewerten,
auch wenn weiterhin die meisten Analysten mit einer größeren Korrektur oder längeren Seitwärtsbewegung rechnen.
Marktüberblick
Wie im Vormonat konnten die meisten Asset-Klassen im Juli Kursgewinne verbuchen. Aktien notierten fest, angeführt von dem japanischen Nikkei Index, den Emerging
Markets und den Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung. Anleihen waren über alle Segmente gefragt, besonders Unternehmensanleihen, Emerging Markets Anleihen und Anleihen mit hohem Kreditrisiko.
Die sogenannten „Credit Spreads“, also die vom Markt verlangten Rendite-Aufschläge für höheres Kreditrisiko, gingen weltweit zurück. Die Zinskurve in den USA flachte weiter ab, d.h. die Renditen
der kurzlaufenden Anleihen stiegen an, die Renditen der länger laufenden Anleihen fielen leicht. Die Rohstoffindices gaben deutlich nach, wobei dies vor allem auf fallende Notierungen beim Rohöl
zurück zu führen war. Die meisten Rohstoffe legten zu, allen voran die industriell genutzten Edelmetalle Silber und Palladium. Bei den Währungen gab der USD gegenüber den meisten Währungen nach,
inklusive gegenüber dem Euro, dem japanischen Yen und den Emerging Markets Währungen.
Die zunehmenden Erwartungen der Marktteilnehmer nach neuen Zentralbankinterventionen wurden durch fast wöchentliche Bekanntgaben der großen Notenbanken zumindest teilweise erfüllt, die große Neuerung – der Startschuss für das „helicopter money“ – blieb aber aus. „Helicopter money“ steht für die direkte Übermittlung von neu geschöpftem Notenbankgeld an Staaten oder Bürger und wird in der klassischen Ökonomie als Vorstufe der Hyperinflation bewertet. Dabei gelangt bereits jetzt weltweit mehr als 3 Billionen USD neu geschöpftes Notenbankgeld pro Jahr in den Wirtschaftskreislauf. Diese Summe übertrifft die jährliche Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik Deutschland (gemessen am BIP). Aktuell werden „vorrübergehend“ Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und auch Aktien gekauft. Zukünftig sollen Staatsanleihen ohne Zinskupon und ohne Laufzeitende emittiert werden, damit wäre diese Maßnahme „permanent“ und würde zur direkten Finanzierung von Staatsausgaben dienen. Diese „Fiskalpolitik“ soll besser als die bisher praktizierte „Geldpolitik“ wirken.