RWE, EON, Linde – alter Indikator greift
Am Montag markierte der DAX mit knapp 10.800 Punkten ein neues Jahreshoch. Auch bei der Bild-Zeitung kam die Rally beim DAX an. Dort titelte man am Montag “Dax ist bester Sommerlaune”. Für Antizykliker sind Aktien-Storys der Boulevard-Presse ein antizyklisches Signal. Heute fällt der DAX auf 10.600 Punkte. Am Ende der Kurstabelle finden sich RWE, EON und Linde.
Dort sind die Investoren nach neuen Übernahmegerüchten eher defensiv eingestellt. Bei einer Fusion von Linde und Praxair könnte der Chefsessel in die USA gehen. Für Linde-Chef Wolfgang Büchele könnte der Zusammenschluss dagegen das Aus bedeuten, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch. Wir schauen uns die Aktie heute um 18.00 Uhr in der Finanzmarktrunde an. Außerdem lauten unsere Themen: Deutsche Bank, Lufthansa, Apple und ein Exkurs nach Spanien. Hier gehts zur Anmeldung…
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Unsere Chartanalyse:
Trotz mehrerer Warnsignale hält sich der Markt noch halbwegs gut. Ein Kursniveau fällt dabei besonders auf – Anleger sollten es genau im Auge behalten, da es eine Frühwarnfunktion besitzt.
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Wie erwartet neigte der Markt nach dem kurzfristigen Verkaufssignal im Chart (siehe gestrige Analyse) zunächst zur Schwäche, doch blieben stärkere Verkäufe bisher aus. Dies bestätigt einerseits erneut die Stabilität der im Juli begonnenen, mittelfristigen Aufwärtsbewegung, die weiter intakt ist und den Index bereits um rund 1500 Punkte steigen ließ. Die Dimension dieser Profite macht den Markt aber andererseits gleichzeitig auch zunehmend anfälliger für kleinere Gewinnmitnahmen – auch wenn diese sich vorläufig voraussichtlich nur in einem engen Rahmen abspielen werden.
Das entscheidende Signal für weitere Verkäufe dürfte durch einen Absturz unter 10.630 geliefert werden. Auf diesem Kursniveau stabilisierte sich der DAX in den Vortagen mehrfach. Bleiben die Käufer hier aus, dürfte dies eine weitere Verkaufswelle nach sich ziehen, die erst im Preisbereich 10.450/75 wieder auf eine Stabilisierungszone trifft.
Ebenfalls möglich ist eine nahtlose Fortsetzung der Rally, doch dieses Szenario ist das charttechnisch unwahrscheinlichere. Ein Anzeichen dafür wäre ein klarer Ausbruch über das jüngste Hoch bei
10.802 Punkten. Damit hätte der DAX zugleich auch den im Tageschart erkennbaren Abwärtstrend bei aktuell rund 10.700/10.750 signifikant nach oben durchbrochen, und der nächste Aufwärtsschub stünde
bevor. Anleger, die aktuell auf eine kleine Konsolidierung spekulieren, müssen daher Stopps knapp über der 10.800er-Marke setzen.