Minus beim Vorsteuergewinn
Erster Vorsteuerverlust des Jahrtausends - K+S erwartet negatives operatives Ergebnis
Der Salzproduzent K+S rechnet für das laufende Quartal mit dem ersten operativen Quartalsverlust in diesem Jahrtausend. Das ist einer Telefonkonferenz mit Analysten zu entnehmen, die als Aufzeichnung auf der Internetseite des M-Dax-Unternehmens festgehalten ist, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F.A.Z.)
Darin stellt Finanzvorstand Burkhard Lohr die Konferenzteilnehmer explizit darauf ein, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) – bei K+S Ebit 1 genannt – ein Minus ausweisen dürfte. „Vor allem das dritte Quartal wird voraussichtlich ein negatives Ebit 1 zeigen“, sagte Lohr. Von 2000 bis heute hat K+S nie ein negatives Ebit ausgewiesen. Zu den Jahren zuvor kann das Unternehmen keine quartalsweise Angaben machen. Das letzte verlustreiche Gesamtjahr sei 1996 gewesen.
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Lohr geht mit seinen Aussagen noch ein Stück über das schwache Bild hinaus, das K+S bei der Vorlage der Halbjahresbilanz vor wenigen Tagen gegeben hatte. Dass der Rest des Jahres trübe ausfallen
dürfte, war schon der Gesamtjahresprognose zu entnehmen: Demzufolge soll das Ebit für 2016 zwischen 200 Millionen und 300 Millionen Euro liegen und damit weit unter den 782 Millionen Euro des
vergangenen Jahres. Im ersten Halbjahr betrug das Ebit 233 Millionen Euro. Deswegen ließ die Prognose einen Minusbetrag im Halbjahr als Möglichkeit offen.
Lohr stellt die Investoren jetzt ganz konkret auf ein negatives operatives Ergebnis ein. Ein Novum seit mindestens 16 Jahren: Die Reihe von Quartalsergebnissen, die K+S vorliegt, reicht von 2000
bis heute. „Im Zeitraum 2000 bis 2016 lag das Quartals-Ebit (und darauf bezieht sich Dr. Lohrs Aussage gegenüber Analysten) stets im positiven Bereich“, teilte ein Unternehmenssprecher laut F.A.Z.
mit. Was das bereinigte Konzernergebnis unterm Strich angeht, gab es zuletzt im dritten Quartal 2009 einen Verlust, nämlich von 2,1 Millionen Euro. Diese Kennzahl war auch im jüngsten Quartal, also
April bis Juni 2016, knapp negativ, mit einem Minus von 0,2 Millionen Euro.