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    AKTIEN IM FOKUS 2  435  0 Kommentare Berichte schüren Fusionsfantasie bei deutschen Banken

    (Neu: weitere Details zu Berichten über Gespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank, Schlusskurse)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Vage Fusionsfantasien haben am Mittwoch die Aktienkurse der beiden größten deutschen Banken angeschoben. Börsianer verwiesen auf Aussagen von Deutscher Bank und Commerzbank auf einer Bankentagung in Frankfurt, wonach es gerade im hart umkämpften deutschen Markt zu viele Institute gebe. Die beiden Banken wollen sich jedoch nicht zusammentun.

    Medienberichten zufolge hatten sie dies jüngst zumindest geprüft. So schrieben sowohl das "manager magazin" als auch "Bilanz", dass es in den vergangenen Wochen Gespräche zwischen den Chefs beider Häuser über die Optionen eines möglichen Zusammenschlusses gegeben habe.

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    Die Überschrift "Deutsche Bank denkt vorsichtig über die Commerzbank nach" im "manager magazin" lese sich dramatischer als der Inhalt, gab ein Marktteilnehmer zu bedenken. So schrieb das Blatt, die Überlegungen seien theoretisch und in einem sehr frühen Stadium gewesen und es sei unklar, ob sie wieder aufgenommen worden seien. Zu dieser Skepsis passten auch etwas widersprüchliche Aussagen von Deutsche Bank-Chef John Cryan selbst.

    DEUTSCHE-BANK-CHEF HÄLT FUSIONEN FÜR NOTWENDIG

    Der guten Branchenstimmung konnte das allerdings nichts anhaben. Vor allem die Commerzbank-Titel gaben Gas: Mit letztlich plus 3,38 Prozent knüpften sie an ihre positive Vortagsentwicklung an und waren unangefochtener Spitzenreiter im schwächelnden Dax . Dahinter legten die Anteilscheine der Deutschen Bank um 2,52 Prozent zu. Im marktbreiten europäischen Index Stoxx Europe 600 hatte der Bankenindex mit einem Anstieg von 1,71 Prozent die Nase vorn.

    Bei der "Handelsblatt"-Tagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt hatte Cryan zwar von der Notwendigkeit weiterer nationaler und grenzüberschreitender Fusionen in der Finanzbranche gesprochen. Er dementierte aber ein Interesse an einem Partner auf dem deutschen Markt.

    CREDIT-SUISSE-CHEF SIEHT ZUSAMMENSCHLÜSSE KRITISCH

    Mit dem Verwaltungsratschef der Credit Suisse meldete sich zudem ein anderer bedeutender Banker kritisch zu Wort. Trotz Niedrigzinsen und Spardruck rechnet Urs Rohner nicht mit einem Zusammenschluss zweier großer internationaler Banken. "Solche Fusionen werden in absehbarer Zeit nicht stattfinden", sagte Rohner dem "Handelsblatt". Nach Auffassung der Politik und der Wettbewerbsbehörden sollen Banken tendenziell kleiner werden, damit sie nicht mehr zu groß zum Scheitern seien.

    Ähnlich zurückhaltend äußerte sich Analyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets zu solchen Gedankenspielen. Vor allem Fusionspläne von Banken, die auf dem gleichen heimischen Markt tätig seien, dürften nach den desaströsen Folgen mehrerer misslungener Zusammenschlüsse vor dem Ausbruch der Finanzkrise auf erhebliche Widerstände der zuständigen europäischen Behörden stoßen.

    DEUTSCHE BANK FÜR ANALYSTEN ZWEIFELHAFTES ÜBERNAHMEZIEL

    Neil Wilson von ETX Capital hob hingegen die Attraktivität der Deutschen Bank für einen möglichen Fusionspartner hervor. Der hiesige Branchenprimus werde an der Börse nur noch mit einem Viertel seines Buchwerts gehandelt und die Aktie sei noch gut ein Zehntel so viel wert wie 2007, betonte der Experte.

    Allerdings sei die Frage, welcher Konkurrent mit einer Bank zusammengehen würde, über die der Internationale Währungsfonds gesagt habe, sie sei wegen ihrer Verflechtungen mit anderen Unternehmen das weltweit größte Systemrisiko innerhalb der Branche, räumte Wilson ein. Ein möglicher Interessent wäre für ihn der britische Konkurrent Barclays . Dessen Chef John McFarlane befürworte Fusionen, um ein Bollwerk gegen die wachsende Dominanz der US-Konkurrenz zu schaffen.

    EXPERTE: 'BRANCHENKONSOLIDIERUNG WIRD KOMMEN'

    Nach dem britischen Votum für einen Ausstieg aus der Europäischen Union wäre ein Zusammengehen mit einem großen europäischen Rivalen ein zusätzlicher Anreiz für Barclays, so Wilson weiter. Zwar sieht auch er wettbewerbsrechtliche Hürden und zweifelt zudem an der Bereitschaft der deutschen Regierung, eine solche Transaktion zuzulassen. Zudem wäre sie mit einem erheblichen Kapitalaufwand verbunden

    "Aber in irgendeiner Form wird die Branchenkonsolidierung kommen", glaubt Wilson. Denn die Banken litten unter steigenden Kosten für technologische und regulatorische Anforderungen, während die niedrigen Zinsen auf die Margen drückten./gl/fbr/he

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---





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