Aktien Europa
Moderate Gewinne vor EZB-Zinssitzung am Donnerstag
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor der morgigen Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) haben sich die Anleger an Europas Börsen am Mittwoch vorsichtig optimistisch gezeigt. Mit der erwarteten Verlängerung und Volumenausweitung des Anleihen-Kaufprogramms würden die Anleiherenditen niedrig und Aktien als Anlageklasse attraktiv bleiben.
Zuletzt notierte der EuroStoxx 50 mit einem Plus von 0,46 Prozent bei 3084,37 Punkten. Nach der euphorischen Reaktion auf den enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, der Erwartungen für eine baldige Zinserhöhung in des USA gedämpft hatte, war es für den Eurozonen-Leitindex zuletzt leicht bergab gegangen.
Der CAC 40 gewann 0,35 Prozent auf 4545,92 Zähler, während der Londoner FTSE 100 mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 6825,60 Punkte auf der Stelle trat. Großbritannien ist kein Mitglied des Euro-Währungsraums.
Europäische Daten zur Industrieproduktion fielen mäßig aus: Während die deutsche Produktion im Juli überraschend den stärksten Rückgang seit über zwei Jahren erlitten hatte, legte sie in Großbritannien trotz des britischen Votums für einen Austritt aus der Europäischen Union von Ende Juni leicht zu.
Im europäischen Branchenvergleich favorisierten die Anleger zur Wochenmitte die Aktien von Öl- und Gasunternehmen: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann dank der steigenden Ölpreise 0,99 Prozent. Dahinter legte der Autofirmen-Index um 0,97 Prozent zu.
Für den Index der Reise- und Freizeitunternehmen, bei denen höhere Ölpreise zu steigenden Treibstoffkosten führen, ging es hingegen um 0,42 Prozent bergab. Zudem belastete eine negative Studie der Deutschen Bank zur Luftfahrtbranche. Analyst Anand Date stufte Air France-KLM ab und empfiehlt die Aktie nun zum Verkauf, was ihr einen Kursrutsch von über zwei Prozent einbrockte.
Im EuroStoxx gehörten die Titel der italienischen Unicredit zu den größten Verlieren. Zeitweise lagen sie mit einem Minus von 2,52 Prozent sogar am Indexende. Die Großbank forciert einem Pressebericht zufolge auf der Suche nach frischem Kapital den Verkauf von weiterem Tafelsilber - dazu zählen die Fondsgesellschaft Pioneer oder der verbliebene Anteil an der polnischen Bank Pekao. Auch eine neuerliche Kapitalerhöhung wird immer wahrscheinlicher./gl/fbr