Über die Fed, nicht steigende Zinsen und die Pleite von Hanjin
Wird sie nun oder wird sie nicht? Gemeint ist Janet Yellen, die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Antwort auf die Frage, ob sie wohl am 21. September die Leitzinsen anheben wird. Bislang hat Yellen noch immer eine mehr oder weniger gute Ausrede gefunden, nach dem ersten Mini-Zinsschritt im Dezember einen zweiten folgten lassen. Zu Jahresanfang war man noch sehr zuversichtlich, doch dann kamen die Börsen-Turbulenzen und Yellen und ihren Kollegen wurde es unheimlich.
Lieber nicht! Aber man schien sich verabredet zu haben, dass an jedem (jedem!) Wochenende ein anderer Notenbank-Governeur etwas mehr oder weniger [vor allem weniger] Sinnvolles zur wirtschaftlichen Situation und davon abgeleitet zur weiteren Zinspolitik sagen musste. All diesen Aussagen war eines gemein: Sie trafen in schöner Regelmäßigkeit nicht zu. Die Börse war sich dennoch nicht zu schade daraus jedes Mal eine riesige Welle zu machen, die dann letztlich zu einem leichten Kräuseln verebbte.
Genauso gebannt blickten die Märkte auf Konjunkturdaten die quasi ständig in den USA veröffentlicht werden, um irgendwelche Rückschlüsse darauf auf die Zinspolitik konstruieren zu können. Besonders erstaunlich ist dabei der Bohei um die US-Arbeitsmarktdaten, deren Aussagekraft zu ziemlich gegen Null tendiert. Das einzig Interessante an ihnen ist, dass sie von der Börse beachtet werden und die Kurse entsprechend reagieren. Ansonsten werden die Arbeitsmarktdaten in den USA per Telefonanruf erhoben: Jemand aus dem Ministerium ruft also irgendwo an und fragt, ob derjenige Arbeit suche und bereit sei auch eine Arbeit anzunehmen … Wenn dieser jemand mit nein antwortet, wird gleich wieder aufgelegt und er fällt aus der Statistik…
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Ein Beitrag von Thomas Schumm von Plusvisionen.de
Thomas Schumm ist Gründer und Herausgeber von Plusvisionen.de. Autor. Journalist. Früher auch: Reporter, Redakteur oder Chefredakteur. Seit 25 Jahren an der Börse. Bestimmt fast alles an der Börse gehandelt, was es so zu handeln gibt, jetzt aber ruhiger in dieser Hinsicht. Seit 20 Jahren publizistisch im Finanzbereich tätig. Begeistert von Wirtschaft und Börse.
Bildquellen: Thomas Schumm / dieboersenblogger.de