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    ETF Securities - September Ausblick 2016  1272  0 Kommentare Öl: feste Handelsspanne von 40-55 USD je Barrel - Seite 2

     

    OPEC-Produktion mit rückläufiger Tendenz

    Obwohl die Zahl der bekannten Ausfälle in den OPEC-Ländern in den letzten Monaten gesunken ist, ist das Fördervolumen (ohne den Iran) hinter den Höchstwerten vom Oktober 2015 zurückgeblieben. Obwohl sich die iranische Produktion wieder den Werten vor der Verhängung der Sanktionen von 3,7 Mio. Barrel/Tag annähert, dürfte das Land Probleme haben, die Förderung ohne massive ausländische Investitionen weiter zu steigern. Im Rahmen des Iran Petroleum Contract (IPC) will Teheran Investitionen im Volumen von 70 Mrd. USD ins Land holen. Der Plan ist eine Weiterentwicklung des vorherigen Rückkaufplans, der aufgrund knapper Renditen, strenger Strukturen und seiner begrenzten Laufzeit bei ausländischen Investoren auf Ablehnung gestoßen war. Während der neue Plan den Anlegern ein Stück weit entgegenkommt, wären die Unternehmen auch an die vereinbarten Konditionen gebunden, wenn die UN erneut Sanktionen gegen Iran erlässt. Somit dürfte sich das Land bei der Suche nach Investoren auch weiterhin schwer tun. Das Interesse am neuen Vertragsentwurf ist verhalten, insbesondere auch, weil noch nicht alle Details veröffentlicht wurden.

    Die Ausweitung der Ölproduktion in Saudi-Arabien in den letzten zwei Monaten basierte vor allem auf dem saisonbedingten Anstieg der Binnennachfrage. Tatsächlich sind die saudi-arabischen Bestände zwischen Januar und April um 285.000 Barrel/Tag gesunken (2015: Rückgang um 40.000 Barrel/Tag). Somit steigert das Königreich seine Produktion nicht im gleichen Tempo wie seine Verkäufe.

     

    Die Marktteilnehmer wurden zuletzt durch Gespräche um eine Stabilisierung des Marktes durch Russland und Saudi-Arabien im Vorfeld des informellen OPEC-Gipfels Ende September ermutigt. Der enttäuschende Verlauf früherer Gesprächsrunden dieser Art lässt jedoch auch weiterhin nur eine bescheidene Ausweitung der OPEC-Produktion erwarten. Wir erwarten ein globales Angebotsdefizit trotz der geringfügigen Steigerung der OPEC-Produktion.

    Gleichzeitig ist die Fördermenge in Venezuela, das mit einer wirtschaftlichen und politischen Krise zu kämpfen hat, auf 170.000 Barrel/Tag gesunken, da die unzureichende Stromerzeugung für Unterbrechungen in der Produktion sorgt. Angaben der IEA zufolge scheint ein Rückgang der Produktion um 200.000 Barrel/Tag relativ zum Vorjahr unvermeidlich, da ausländische Serviceunternehmen ihre Aktivität in Venezuela reduzieren und internationale Ölunternehmen bei der Rückzahlung von Verbindlichkeiten auf Probleme stoßen.

    Untergrenze bei 40 USD, Obergrenze bei 55 USD

    Im aktuellen Umfeld niedriger Preise senken die Ölunternehmen ihre Kosten, um ihre Profite zu wahren. Entsprechend sind auch die Breakeven-Preise für Öl gesunken. So ist die Rentabilitätsgrenze in der US-Schieferölproduktion zwischen 2014 und 2016 von über 80 USD auf unter 40 USD je Barrel gesunken.

    Angaben des IWF zufolge ist der Grenzwert für einen positiven Haushalt in Saudi-Arabien (der Ölpreis, bei dem die Regierung ihre Ausgaben und Steuereinnahmen ausgleichen kann) zwischen 2014 und 2016 von 105,7 USD auf 66,7 USD je Barrel gesunken.

     

    Da Öl nun günstiger gewinnbringend produziert werden kann, erkennen wir bei 55 USD je Barrel vorerst eine Obergrenze für den Ölpreis, da die US-Ölproduzenten schnell auf steigende Preise reagieren können. In der Tat ist die Zahl der aktiven Förderanlagen in den USA in den letzten acht Wochen gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass US-Schieferöl aus diesen Anlagen zum aktuellen Preis bereits einen Profit abwirft.

    Um jedoch zu gewährleisten, dass die zukünftige Ölproduktion die globale Nachfrage bedienen kann, dürfen die Preise unseres Erachtens nicht deutlich unter die Marke von 40 USD je Barrel sinken. So liegt beispielsweise die Rentabilitätsgrenze für die meisten Förderanlagen auf dem Festland bei 43 USD bzw. bei Schieferöl bei 65 USD je Barrel.

     

     

     

     


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    Verfasst von ETF Securities
    ETF Securities - September Ausblick 2016 Öl: feste Handelsspanne von 40-55 USD je Barrel - Seite 2 Die großen Öl- und Gasunternehmen haben eine Reduzierung ihrer Investitionen in Exploration und Förderung um 1 Bio. USD angekündigt. Dies dürfte sich zeitlich versetzt auf das Marktangebot auswirken. Ohne neue Investitionen dürften die OPEC-Länder Probleme haben, ihre Produktion nachhaltig zu steigern. Die rückläufigen Kosten haben eine Absenkung der Gewinnschwelle bewirkt, doch zur Absicherung der zukünftigen Produktion dürften die Preise nicht deutlich unter die Marke von 40 USD je Barrel fallen.

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