Devisen
Eurokurs fällt nach Entscheidungen der japanischen Notenbank
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch nach den geldpolitischen Entscheidungen der japanischen Notenbank (BoJ) nachgegeben und ist auf den tiefsten Stand seit Ende August gefallen. Am Morgen fiel die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich bis auf 1,1123 US-Dollar. Zuletzt lag sie bei 1,1141 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1184 Dollar festgelegt.
Die BoJ hat sich die Option auf weitere geldpolitische Lockerungen offen gehalten und sich dafür mehr Spielraum verschafft. Zunächst werde an dem jährlichen Volumen der Wertpapierkäufe in Höhe von 80 Billionen Yen (rund 700 Milliarden Euro) und am Negativzins von minus 0,1 Prozent festgehalten, teilte die Notenbank mit. Beide Stellschrauben könnten demnach aber noch weiter gelockert werden.
Durch eine künftig flexiblere Durchführung der Maßnahmen wollen die Notenbanker möglichen Risiken der lockeren Geldpolitik begegnen. So wollen sie bei ihren Wertpapierkäufen die sogenannte Zinsstrukturkurve im Blick behalten, also den Abstand zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen. Dabei dürfte es darum gehen, eine zu geringe Differenz zwischen den Zinssätzen zu verhindern. Eine sehr flache Zinsstrukturkurve kann unter anderem die Geschäftsmodelle von Banken gefährden.
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Ansonsten richten sich am Devisenmarkt die Blicke auf die im weiteren Tagesverlauf anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed. An den Märkten wird mehrheitlich nicht mit einer Leitzinsanhebung gerechnet. Zuletzt eher enttäuschende Konjunkturdaten und die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA sprechen laut Beobachtern gegen eine weitere Straffung./tos/bgf/she