Gentechnik als Ökostrategie
Alternativlos... Ökologe plädiert für Gentechnik zur Sicherung der Biodivisität
Pfui Gentechnik? Das sehen nicht alles so. Zum Beispiel der Ökologe Hanno Schäfer, Professor für Biodiversität der Pflanzen an der TU München. Er sieht in der Gentechnik eine Möglichkeit, Lebensräume und Artenvielfalt zu schützen: „Die gentechnische Veränderung von Nutzpflanzen kann die Biodiversität positiv beeinflussen – wenn sie zur Steigerung der Erträge führt“, sagte Schäfer gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“.
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Der Ökologe ergänzt: „Wenn man mehr auf der gleichen Fläche produziert, muss man weniger Land unter den Pflug nehmen und kann naturnahe Lebensräume erhalten. (…) Auf einem Hektar Regenwald wachsen
bis zu 400 Baumarten, auf einem Hektar Soja keine einzige.“
Gentechnik könnte als neue Ökostrategie eingesetzt werden: „Was wir viel dringender brauchen, sind Nutzpflanzen, die den Klimawandel überstehen. Die trockenheitstolerant sind oder salztolerant oder
die mehrjährig sind und deshalb die Flächen vor Bodenerosion schützen. Wenn wir gentechnisch veränderte Pflanzen produzieren könnten, die Nährstoffe effizienter nutzen und weniger Düngung
benötigen, wäre auch das ein großer Fortschritt.“
Alternativen gibt Schäfer kaum eine Chance: „Es gibt Alternativen. Würden wir zum Beispiel auf tierische Nahrungsmittel verzichten, könnte man mit der bestehenden Nutzfläche auch ohne Gentechnik
die zusätzlichen Milliarden Menschen ernähren. Aber ich sehe da keinerlei Akzeptanz in unserer Gesellschaft.“