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     751  0 Kommentare So investieren Sie in unruhigen Börsenzeiten richtig

    Zuletzt waren der DAX, ebenso wie der S&P500 und der Nikkei unter Druck. Während viele Investoren das hauptsächlich auf die Sorgen vor einer US-Zinserhöhung zurückführen, dürfte vielmehr ein anderer Effekt für den Kursrückgang am Aktienmarkt verantwortlich sind. Wie sollten Anleger in dem Umfeld investieren?

    Wie gewonnen, so zeronnen: Nachdem der DAX noch am 7. September an der Marke von 10.800 Punkten und damit dem höchsten Niveau seit Ende 2015 geschnuppert hatte und ein Angriff auf 11.000 Punkte nur noch eine Frage der Zeit schien, hat er anschließend deutlich den Rückwärtsgang eingelegt. Ebenso wie der DAX korrigierten auch andere Indizes, wie der S&P500. Zurückzuführen sind die Turbulenzen am Aktienmarkt, vor allem auf die deutlich gestiegenen Zinsen, in der Euro-Zone, ebenso wie in den USA. Das belastet den jeweiligen Aktienmarkt: nachdem er jahrelang von den immer weiter sinkenden Zinsen Rückenwind hatte, bedeuten steigende Zinsen Gegenwind. Viele Investoren führen den Zinsanstieg vor allem auf die Sorge auf eine Zinserhöhung in den USA zurück. So hatten etliche Mitglieder der US-Notenbank angedeutet, dass die Fed bei der Sitzung am 21. September die Zinsen anheben könnte. Von dieser Sorge ist inzwischen aber nicht mehr viel übriggeblieben. Nach einer Serie schwacher Konjunkturdaten, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung bei der Sitzung im September gemessen an den Fed Funds Futures, also Futures (Derivate) auf die Fed Funds (US-Leitzinsen), auf nur mehr 15 Prozent gesunken. Sorge vor einer baldigen Zinserhöhung hat also kaum ein Investor mehr. Zwar liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung im Dezember noch bei rund 50 Prozent. Bei anhaltend schwachen US-Konjunkturdaten dürfte diese Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten aber deutlich sinken. Wie sehr sich die US-Wirtschaft zuletzt abkühlt hat, zeigen folgende Daten: So waren zuletzt die Umsätze im US-Großhandel im Juli um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Die Volkswirte hatten aber einen Anstieg um 0,2 Prozent vorhergesagt. Zudem war zuletzt der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf das niedrigste Niveau seit 2009 abgerutscht und zeigt damit nur noch ein sehr geringes Wachstum an. Der Sektor ist von großer Bedeutung, steuert er doch rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung bei.
    Die EZB dürfte bald noch mehr Gas geben
    Neben der US-Notenbank hatte zuletzt die EZB für Verunsicherung bei Investoren gesorgt, nachdem die EZB bei der Sitzung am 8. September keine Veränderung der Geldpolitik angekündigt hatte. EZB-Chef Mario Draghi hat aber gesagt, dass das Programm nicht nur bis März 2017, sondern darüber hinaus laufen könnte. Viele Investoren gehen zudem davon aus, dass die EZB das Programm zum Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen in den nächsten Monaten von aktuell insgesamt 80 Mrd. Euro aufstocken dürfte und die Gewichtung der Käufe von Staatsanleihen verstärkt in Richtung der Peripherie verändern dürfte, also verstärkt italienische und spanische Anleihen kaufen dürfte. Gleichzeitig dürfte Draghi die Zinsen von aktuell minus 0,4 Prozent noch weiter in den negativen Bereich drücken. Von der EZB droht damit ebenso wie von der US-Notenbank kein Gegenwind für den Aktienmarkt in den nächsten Monaten.





    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    So investieren Sie in unruhigen Börsenzeiten richtig Zuletzt waren der DAX, ebenso wie der S&P500 und der Nikkei unter Druck. Während viele Investoren das hauptsächlich auf die Sorgen vor einer US-Zinserhöhung zurückführen, dürfte vielmehr ein anderer Effekt für den Kursrückgang am Aktienmarkt …