ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Ölpreis-Anstieg hebt die Stimmung im Dax
FRANKFURT (dpa-AFX) - Stark gestiegene Ölpreise haben dem Dax am Donnerstag weitere Kursgewinne beschert. Die Einigung der Opec-Mitglieder auf eine Begrenzung der Ölfördermenge mache den Anlegern Mut, schrieb Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg.
In der ersten Handelsstunde rückte der deutsche Leitindex um 1,18 Prozent auf 10 561,67 Punkte vor. Damit folgte er den positiven Vorgaben der Übersee-Börsen und knüpfte an den freundlichen Vortag an, als er nach drei Verlusttagen erstmals wieder zugelegt hatte.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Donnerstagmorgen um 0,89 Prozent auf 21 740,32 Zähler hoch und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,72 Prozent auf 1805,12 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,30 Prozent auf 3029,89 Punkte.
ERSTE OPEC-EINIGUNG SEIT ACHT JAHREN - BASF PROFITIERT
Auch die Aktienmärkte in den USA und Asien profitierten davon, dass sich die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Mittwochabend erstmals seit acht Jahren auf eine Begrenzung der Fördermenge einigte. Die Ölpreise hatten mit einem Kurssprung von über sechs Prozent auf die Nachricht reagiert.
Im Dax setzten sich die Titel des Chemiekonzerns BASF mit plus 3,27 Prozent an die Spitze. Die Ölpreisrally sei positiv für die Öl- und Gastochter Wintershall, kommentierte ein Händler.
Bei den Versorgern RWE und Eon konnten sich die Anleger über Kursgewinne von 3,18 und 2,61 Prozent freuen. Laut Börsianern half den Aktien, dass die Strompreise auf dem höchsten Niveau seit über einem Jahr seien.
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LUFTHANSA WEITER AUF SINKFLUG
Dagegen ging der Sinkflug bei der Lufthansa weiter: Mit einem Minus von 2,24 Prozent auf 9,825 Euro waren die Aktien einziger Verlierer im Dax und zudem so schwach wie zuletzt vor über vier Jahren. Sie litten unter der Ölpreisentwicklung, die tendenziell die Treibstoffkosten verteuert. Die erwartungsgemäße Stärkung der Tochter Eurowings mit bis zu 40 Airbus-Mittelstreckenjets von Air Berlin sei sinnvoll, werde die Wettbewerbsnachteile gegenüber Ryanair und Easyjet aber allenfalls verringern, sagte ein Marktteilnehmer.
Bei den Technologiewerten legten Evotec um 1,43 Prozent zu. Die Anleger dürfen sich weiter über gute Nachrichten des Biotechunternehmens freuen. Diesmal ist es das Erreichen eines weiteren Meilensteins in einer vorklinischen Testreihe gegen krankhafte Veränderungen an der Gebärmutter.
STUDIEN BEWEGEN KRONES, HAPAG-LLOYD UND TAKKT
Ansonsten bewegten Analystenkommentare: An der MDax-Spitze verteuerten sich die Titel des Getränkeabfüllanlagen-Herstellers Krones um 4,82 Prozent. Ihnen half eine Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC.
Dagegen rutschten die Aktien von Hapag-Lloyd mit minus 3,16 Prozent auf den letzten Platz im SDax der geringer kapitalisierten Werte. Trotz des Wegfalls einiger Wettbewerber dürfte 2017 für die Containerschiffahrt erneut ein verlustreiches Jahr werden, begründete HSBC-Analyst Parash Jain seine Abstufung.
Für Takkt ging es um 2,28 Prozent bergab. Nach der jüngsten Kursrally sieht Analystin Anna Patrice von der Privatbank Berenberg nur noch wenig Spielraum nach oben./gl/das