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    ROUNDUP/Banken-Vertrauenskrise  618  0 Kommentare EZB verabreicht Beruhigungspille

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der hohen Nervosität an den Finanzmärkten beim Blick auf die Banken versucht die Europäische Zentralbank (EZB) die Lage zu beruhigen. "Die Banken sind heute (...) im Schnitt sehr viel besser kapitalisiert als vor der Krise, und auch bei der Aufsicht hat sich viel getan", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger der "Börsen-Zeitung" (Freitagausgabe). In unruhigen Zeiten würden Marktakteure solche "Verbesserungen im Gesamtbild" oft vergessen. Zudem differenzierten sie teils nicht zwischen den Instituten.

    Allerdings zeigte Lautenschläger ihre Sympathie für Bankenfusionen - sowohl im Inland als auch zwischen Häusern verschiedener Länder. "In Bankensystemen mit weniger Instituten, also einer höheren Konzentration, sind Banken ertragsstärker." Gerade im derzeitigen Umfeld könnten nach ihrer Ansicht "auch grenzüberschreitende Fusionen durchaus Charme haben". Die Geldhäuser könnten auf diese Weise ihre Risiken besser streuen, sagte sie.

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    Dass die seit Jahren anhaltenden Niedrigzinsen die Banken in eine schwierige Lage gebracht hätten, unterschrieb Lautenschläger nur teilweise. "Bislang war die Niedrigzinsphase für die Banken unter dem Strich eher vorteilhaft", sagte sie. Dies liege etwa an den gesunkenen Refinanzierungskosten und dem gestiegenen Kreditvolumen. Je länger die Niedrigzinsphase dauere, "desto schwieriger wird es aber für manche Institute", räumte sie ein. Etliche Banken müssten ihr Geschäftsmodell überdenken und an die neuen Gegebenheiten anpassen. "Das Niedrigzinsumfeld ist dabei nicht die einzige Herausforderung."

    Kaum anfreunden kann sich Lautenschläger mit der Vorstellung, kleine Banken von den Eigenkapitalvorschriften "Basel III" auszunehmen. So konkurrierten in Deutschland die kleinen Institute mit den Großen um die gleichen Kunden. "Warum sollte Bank A da für das gleiche Geschäft weniger Eigenkapital vorhalten müssen als Bank B, nur weil deren Bilanz etwas größer ist?", fragte sie. Sie tue sich mit dem Vorschlag auch deshalb schwer, weil Sparkassen und Genossenschaftsbanken in ihrer Gesamtheit als Verbund "systemisch relevant" seien.

    Zur Deutschen Bank , die derzeit im Fokus der Sorgen an den Finanzmärkten steht, wollte sich Lautenschläger nicht konkret äußern. Sie signalisierte aber, dass die EZB-Aufsicht etwa die Diskussion über die in den Vereinigten Staaten drohende Geldstrafe von bis zu 14 Milliarden US-Dollar für frühere Hypothekengeschäfte eng verfolge. Die Europäische Zentralbank tausche sich mit der US-Aufsicht aus, sagte die 52-Jährige, die seit Ende 2014 im EZB-Direktorium und zudem stellvertretende Vorsitzende der vor kurzem gestarteten zentralen Bankenaufsicht der Notenbank ist./stw/zb/stb





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