Deutsche Anleihen weiter unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen standen am Mittwoch weiter unter Druck. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Nachmittag um 0,46 Prozent auf 164,54 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,04 Prozent. In den meisten Ländern der Eurozone gaben die Kurse nach.
Händler erklärten den anhaltenden Druck auf Bundesanleihen mit einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Vortag, wonach sich in der Europäischen Zentralbank (EZB) eine schrittweise Verringerung der Anleihekäufe abzeichne. "Diese Nachricht hat die anhaltenden Spekulationen auf eine Verlängerung des Programms auf dem falschen Fuß erwischt", sagt Rainer Guntermann, Experte bei der Commerzbank.
Allerdings gibt der Bericht, der sich auf informierte Kreise in der EZB bezieht, keine Hinweise auf den Zeitpunkt einer Verringerung. Zudem wird darauf verwiesen, dass auch eine Verlängerung der Käufe über den bisher angepeilten Endzeitpunkt März 2017 hinaus möglich sei.
Eine verschlechterte Stimmung in den Unternehmen des Euroraums und ein leichter Umsatzrückgang bei den Einzelhändlern konnte den Anleihen keinen Auftrieb geben.
Lesen Sie auch
Am Mittwoch hat der Bund mit der Emission einer zehnjährigen Anleihe gut 3,26 Milliarden Euro bei einer negativen Durchschnittsrendite von minus 0,03 Prozent einsammeln können. Im weiteren Tagesverlauf werden noch in den USA die Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleister sowie Daten zum Arbeitsmarkt, zur Industrie und zum Handel veröffentlicht. Zudem werden sich mit Jeffrey Lacker und Neel Kashkari zwei US-Notenbanker zu Wort melden./tos/jsl/stb