ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Gerüchte über Geldpolitik belasten Dax etwas
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder eingebüßt. Gestützt von der freundlichen Wall Street erholte sich der deutsche Leitindex aber etwas von anfänglich deutlichen Verlusten und schloss 0,32 Prozent tiefer bei 10 585,78 Punkten.
Am Vormittag hatten die Anleger angesichts von Spekulationen über eine abebbende Billiggeldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) Kasse gemacht: Der Dax war um mehr als 1 Prozent gefallen.
Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax fiel zur Wochenmitte letztlich um 0,60 Prozent auf 21 570,17 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,51 Prozent auf 1809,95 Zähler.
WARTEN AUF US-ARBEITSMARKTBERICHT
Ein Medienbericht über Überlegungen der EZB, ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm vor dessen Ende schrittweise zu verringern, sollte Marktbeobachtern zufolge nicht zu noch gehängt werden. Die Devisen-Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank wies darauf hin, dass ohnehin nicht mit einem abrupten Ende gerechnet werde.
Zudem richten sich die Blicke bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Arbeitsmarktdaten spielen für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine wichtige Rolle. So rätseln Anleger derzeit, ob die Fed den Leitzins noch in diesem Jahr anheben wird.
DEUTSCHE BANK AN DER DAX-SPITZE
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Auf der Unternehmensseite blieben Banken das Gesprächsthema. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank knüpften mit einem Plus von 2,77 Prozent an ihre jüngste Erholung an. Damit waren sie der Spitzenreiter im Dax. Ein Händler verwies auf die weiter bestehende Hoffnung auf eine günstige Einigung mit der US-Justiz auf eine Strafzahlung wegen umstrittener Hypothekengeschäfte.
Die Commerzbank-Aktien gaben um 0,12 Prozent nach. Analysten äußerten sich zwar durchaus positiv zu den Umbauplänen des Konzerns, verwiesen aber auch auf die lange Dauer, bis die Früchte geerntet werden könnten.
IMMOBILIENWERTE UNTER DRUCK
Immobilienwerte gerieten europaweit kräftig unter Druck. Hierzulande fielen Vonovia-Papiere um mehr als 3 Prozent und die Aktien von Deutsche Wohnen lagen am MDax-Ende mit einem Verlust von mehr als 4 Prozent. Die Anleger seien an ein mögliches Ende der Billiggeldflut der Notenbanken erinnert worden, erklärte ein Händler.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,11 Prozent auf 3026,28 Punkte nach. Der Pariser CAC 40 büßte 0,29 Prozent ein. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,58 Prozent nach unten.
EURO STEIGT
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,23 Prozent am Vortag auf minus 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,21 Prozent auf 143,83 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,32 Prozent auf 164,21 Punkte nach. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1211 (Dienstag: 1,1161) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8920 (0,8960) Euro./la/das
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---