Neues vom Rohstoffexperten
Wirtschaftlichkeit des Toplithiumprojekt bestätigt
Avalon AM veröffentlichte letzte Woche seine vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie (Preliminary Economic Assessment, "PEA"). Wir konnten den CEO D.Bubar zu den sehr guten Aussichten interviewen.
Die letzte Nachricht selber war recht allgemein und wenig aufregend. Daher möchte ich nun die Gelegenheit nutzen und über die wirklich interessanten Details herausarbeiten.
Es steckt viel Arbeit in der vorläufigen wirtschaftlichen Einschätzung („PEA“), hauptsächlich um einige Zahlen zu erhalten: die IRR und NPV. In der Regel übertreffen PEAs die Erwartungen nicht, sind oft sogar eher enttäuschend, was sich in sinkenden Aktienpreisen äußert. Im Fall von Avalon allerdings, blieb der Markt unverändert, was sich als positives Zeichen werten lässt.
Im Bild Avalon AM CEO Don Bubar
Herr Bubar, was genau aus der PEA sollte den Avalon Anleger erfreuen?
Nicht die tatsächlichen Zahlen der Arbeit der letzten Jahre ist das Interessante, aber den Erfolg den wir hatten, bei der Entwicklung von kosteneffizienten Prozessen zur Produktion einer reinen Lithiumchemikalie aus diesem Depot. Wir wissen, dass wir hier eine wirtschaftliche realisierbare Geschäftsidee haben und erst die PEA erhöhte uns diese Sicherheit. Das sind die erfreulichen Nachrichten für den Anleger. Außerdem besteht eine weitere Optimierung zur Kostenreduzierung, zum einen durch höhere Einnahmen durch höhere Lithiumpreise, zum anderen durch eine Vergrößerung der Ressource um die Lebensdauer der Mine zu verlängern. All dies trägt zu einer wirtschaftlichen Verbesserung bei.
Zahlen müssen erstmal im Zusammenhang gesehen werden: NPV $343 Millionen vor Steuern und 228 Millionen nach Steuern, über $ 500 Millionen Kapitalkosten. Herr Bubar, können Sie uns verständlich erklären, warum genau diese Zahlen gut sind?
Ja. Der CAPEX sieht auf den ersten Blick sehr hoch aus, aber Investoren müssen verstehen, dass diese Geschäft zwei Produktionsstätten beinhaltet: eine Anreicherungsanlage vor Ort und eine zweite hydrometallurgische Anlage woanders, die das raffinierte Lithium produziert. Vergleicht man dies alles mit einer normalen Mine, würde man eine Mine bauen, eine Anreicherungsanlage und eine Schmelzanlage (wobei die meisten neuen Minen diese nicht mal haben, da sie sich finanziell nicht lohnt) und das alles in einem Projekt! Mit dem Unterschied, dass sich dies hier finanziell lohnt. Wir gehen davon aus, dass die Finanzierung der hydrometrischen Anlage zu 100% über das Eigenkapital erfolgen kann, oder sogar komplett unabhängig von der restlichen Finanzierung über die Aufnahme von Projektverschuldung, was den IRR auf 25% ansteigen lassen würde. Auch die längere Lebensdauer der Mine von 20 Jahren (meiner Meinung nach kann dies sicher durch mehr Bohrungen erreicht werden) kann die NPV verdoppeln.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sie nach zwei Produkten produzieren werden. Bitte erklären Sie die hier entstehenden Möglichkeiten. Bitte äußern Sie sich auch zu der Aussage, dass das Projekt dank seiner sehr reinen und wenig verunreinigten Mineralien von sehr hoher Qualität ist.
Die meisten Mineralien, die in Erze eingeschlossen sind, haben verschiedene verwertbare Nebenprodukte, welche die erzielten Erträge erhöhen. Wir haben allerdings lediglich Feldspat in unsere Berechnungen mit einkalkuliert. Die Reinheit von Feldspat ist der Schlüssel zu dem Wert der Mineralien als Industriemineralien. Es besteht auch die Möglichkeit, hochwertiges reines Quarz und Tantal zu produzieren, welche sich ebenfalls wertsteigernd auswirken würden. Alle „Abfallgesteine“ sind zudem umweltfreundlich und lassen sich gut im Straßenbau verwenden, und Straßen sind in der Gegend selten. Durch die mögliche Weiterverwendung der „Abfallgesteine“ reduzieren sich wiederum die Entsorgungskosten. All dies wirkt sich positiv auf die Machbarkeitsstudie aus.
Ihr Ziel war es, frühzeitig gute Beziehungen zu möglichen Abnehmern herzustellen, darunter auch einige in Deutschland. Können Sie uns kurz ins Bild setzen, wie sich diese Beziehungen entwickelt haben?
Wir können mit der fertiggestellten PEA und dem Wissen, wie unser Produkt sein wird, dieses nun auch den Kunden in Deutschland und in anderen Ländern vorstellen. Wir beobachten weiterhin den Glaskeramikmarkt und das vorläufige Produkt für den Batteriemarkt (Lithiummineralkonzentrat) ist das Endprodukt für die Glaskeramikindustrie. Somit können wir beide Märkte aus der gleichen Quelle bedienen, was wiederum das Gesamtrisiko mindert.
Nach diesen tollen Ergebnisse der PEA, was sind die nächsten Schritte auf Separation Rapids?
Als nächstes soll die Machbarkeitsstudie abgeschlossen werden, zusammen mit weiteren Einschätzungen und der Bestätigung des Interesses des Marktes an den Produkten durch zusätzliche Abnahmeverpflichtungen (sog. Take-off Agreements) . Die Arbeiten im Vorfeld der Machbarkeitsstudie beinhalten die Optimierung metallurgischer Prozesse, Arbeiten an der Pilotanlage, aber auch dem Anlagenbau. Wir planen für diesen Winter ein Bohrprogramm, um die Mineralienressource zu erweitern. Alle diese Arbeiten kosten voraussichtlich zwischen $6-10 Millionen, abhängig vom Umfang des Bohrprogramms.
Von besonderer Bedeutung ist das Kundenverhältnis zu unseren Abnehmern von Lithium, denn diese sind wichtig für unsere zukünftigen Projektfinanzierungen. Glücklicherweise besteht seitens der Batterieindustrie großes Interesse an unserem Produkt, dank der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.
Vielen Dank für das Interview
Avalon Advanced Materials wird sich am 1.November in Frankfurt und am 3./4. November in München im Rahmen der Edelmetallmesse präsentieren. Hier können Sie sich für die Veranstaltung in Frankfurt anmelden: