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     653  0 Kommentare Aufklärung 2.0 für digitale Gesellschaft gefordert

    Zürich (pts007/12.10.2016/08:15) - Am 30. September 2016 fand im Audimax der ETH Zürich das 10-jährige Jubiläum des Zürcher Netzwerktreffens statt. Die vom Future Network http://www.future-network.at , der Schweizer Informatik Gesellschaft http://www.s-i.ch , der ETH Zürich http://www.ethz.ch und anderen veranstaltete Konferenz widmete sich in diesem Jahr den Chancen und Herausforderungen, die durch die ETH Zürich und die digitale Gesellschaft entstehen.

    Wie verändert das Internet der Dinge und die Industrie 4.0 unser Arbeitsleben? Müssen die Bürger sich von Privatsphäre und Anonymität verabschieden? Anknüpfend an seinen Vortrag im Vorjahr übte Clemens Cap von der Universität Rostock einmal mehr Kritik an den "feudalen" Verhältnissen zwischen Nutzern und den Technologiefirmen, die mit den persönlichen Daten ihrer Kunden Geld verdienen, diesen gleichzeitig
    aber jegliche informationelle Selbstbestimmung absprechen.

    "Bei all den Diskussionen geht es immer nur um das Geschäftsmodell der Firmen. Doch was ist mit dem Geschäftsmodell der Bürger? Wir befinden uns einfach nicht auf Augenhöhe", stellte Cap fest. Das beginne bei Flugbuchungen, wo Algorithmen im Hintergrund praktisch willkürlich Preise ausspucken und ende mit sehr persönlichen Geräten wie einem vernetzten Dildo, der Daten zur Nutzungsdauer und Temperatur sammle und diese laut den Nutzungsbedingungen an Behörden weitergebe, wählte Cap ein absurdes und gleichzeitig verstörendes Beispiel. Auch dass Firmen wie Google und Microsoft im Kampf gegen Kinderpornografie E-Mails ihrer Kunden auf verdächtige Fotos scannen und Nutzer dann an den Staat ausliefern, hinterlässt bei Cap trotz der ehrenwerten Absicht ein befremdliches Gefühl. "Wenn Privatunternehmen beginnen, im Auftrag der Behörden Menschen auszuspionieren, sind wir von einer Spitzelgesellschaft, wie es sie etwa in der DDR gegeben hat, nicht mehr weit entfernt", kritisiert Cap. Verstärkt wird das Problem durch soziale Netzwerke wie Facebook, über die man durch die Auswertung der Daten von der politischen Einstellung bis zur sexuellen Orientierung praktisch alles über einen Bürger herausfinden kann.

    Warnhinweise zur Privatsphäre

    Cap zufolge sind völlig neue Ansätze gefragt, um das Ungleichgewicht zwischen Nutzern und Firmen bzw. Geräteherstellern wieder ins Lot zu bringen. Warnhinweise wie "das Log-in gefährdet ihre Privatsphäre" könnten ein erster Schritt zur Bewusstseinsbildung sein. Gleichzeitig sollten Firmen gesetzlich verpflichtet werden, Usern Einsicht in alle gesammelten persönlichen Daten zu gewähren und eine Löschung derselben zu ermöglichen. Vorstellbar für Cap sind auch Steuerbegünstigungen für Firmen, die datenschutzfreundliche Produkte anbieten. Hersteller sollten garantieren müssen, dass ihre Geräte auch ohne Nutzung von Services bzw. die Angabe von persönlichen Daten verwendet werden können. Die Verletzung der Privatsphäre, wie etwa auch die geschäftsmäßige Weitergabe von Daten sollte hingegen straf bar sein. Technisch gesehen ist es für Cap auch denkbar, dass Daten nicht bei der Firma gespeichert werden, sondern von einer dritten, neutralen Anlaufstelle verwaltet werden. Über entsprechende Schnittstellen wird der Service wie gewohnt bereitgestellt. Eine Alternative könne die Verteilung der Daten anhand von Multiparty-Protokollen sein, die ein Missbrauch persönlicher Informationen durch einzelne Unternehmen ebenfalls verhindert oder zumindest erschwert. Blockchain-Technologien würden hier den Weg weisen.

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    Aufklärung 2.0 für digitale Gesellschaft gefordert Am 30. September 2016 fand im Audimax der ETH Zürich das 10-jährige Jubiläum des Zürcher Netzwerktreffens statt. Die vom Future Network http://www.future-network.at , der Schweizer Informatik Gesellschaft http://www.s-i.ch , der ETH Zürich …