checkAd

     2427  0 Kommentare DAX 20.000 – das muss passieren

    Foto: The Motley Fool

    Im Moment wären viele Anleger froh, wenn der DAX endlich das Pendeln zwischen 9.000 und 11.000 Punkten aufgeben und wieder in Richtung Allzeithoch 12.391 vorstoßen würde. Wer mag da schon an höhere Sphären denken? Andererseits ist ein Stand von 20.000 gar nicht so unrealistisch, im Extremfall sogar schon Ende 2017. Lies hier, was dafür passieren muss und warum ich völlig überzeugt bin, dass diese Marke gerissen wird.

    Wenn alles passt: DAX-Stand 20.000 zum 31. Dezember 2017

    Es wäre ziemlich unverfroren, hier zu behaupten, dass ein DAX-Jahresschlusskurs für 2017 bei 20.000 Punkten zu erwarten wäre. Trotzdem könnte es interessant sein, sich einmal zu überlegen, wie die Chancen stehen.

    20.000, das hört sich zunächst nach sehr viel an, wenn man bedenkt, wie lange es gedauert hat, die Marke von 10.000 zu erreichen. Allerdings ist hier ein Denkfehler zu beachten, der den meisten von uns immer wieder unterläuft, nämlich in linearen Verläufen zu kalkulieren, anstatt die Kraft des Exponentiellen zu berücksichtigen. Ein Sprung von 10.000 auf 20.000 ist so gesehen nicht größer als derjenige von 5.000 auf 10.000 oder von 2.000 auf 4.000.

    Es gibt grundsätzlich zwei Faktoren, die eine solche Verdopplung ermöglichen: die Gewinnerwartungen für die Unternehmen und die im Durchschnitt erwartete Rendite der Aktionäre. Da die Effekte der beiden Faktoren sich multiplizieren, würde es ausreichen, wenn sich beide um etwa 37 % verbessern, um vom aktuellen DAX-Stand von etwa 10.600 auf 20.000 zu kommen.

    Im Fall der Gewinnerwartungen bedeutet das, dass sich das Marktumfeld für die DAX-Unternehmen insgesamt erheblich verbessert und sich in einer steigenden internationalen Nachfrage, höheren Gewinnspannen und einer verbesserten Wettbewerbssituation ausdrückt. Auch eine weitere Abwertung des Euro verbunden mit Inflation könnte dabei helfen, die Ergebniszahlen in die Höhe zu treiben, schlicht und einfach, weil nominell höhere Preise durchgesetzt werden können.

    Das alleine würde aber kaum ausreichen für so einen starken Anstieg. Erst wenn gleichzeitig die Renditeansprüche der Aktionäre sinken, könnten die 20.000 in greifbare Nähe rücken. Das bedeutet grob gesagt, dass von den Anlegern höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse akzeptiert werden. Auch dafür kann es verschiedene plausible Ursachen geben.

    Letztlich muss etwas Großes passieren, das das Vertrauen in die DAX-Unternehmen und ihre Fähigkeit, zuverlässig gute Dividenden zu bezahlen, erheblich stärkt und damit die Risiko-Wahrnehmung reduziert.

    Für Unsicherheit sorgen immer wieder Regionen wie China, Russland, Südeuropa und der Nahe Osten. Hinzu kommen die anhaltende Rezession in Brasilien und weitere Krisen. Sollte sich zumindest an einigen Fronten das Bild aufhellen, dann würde das Anleger-Risiko fast zwangsläufig sinken.

    Weniger Risiko bedeutet in der Regel weniger Rendite. Die zukünftigen Gewinne und Dividenden werden dann auf heute heruntergerechnet höher bewertet und das treibt die Aktienkurse. Schon ein Absenken der Renditeansprüche von beispielsweise 7 % auf 5 % würde 40 % Kursgewinne bedeuten.

    Steigen gleichzeitig die erwarteten Unternehmensgewinne für die kommenden Jahre um 35 %, dann landet der DAX in diesem sehr optimistischen Szenario schon vor Ende 2017 tatsächlich bei über 20.000 Punkten.

    Realistisch: 20.000 in 2020

    Nach dem vorherigen Extremszenario werden wir jetzt etwas realistischer. Bis Ende 2020 haben wir noch gut vier Jahre Zeit. Das heißt, um vom aktuellen Niveau bei rund 10.600 Punkten auf 20.000 zu kommen, müssen die Aktienkurse „lediglich“ um etwa 15 % pro Jahr steigen und die Unternehmen gleichzeitig solide Dividenden ausschütten. Das wäre zwar überdurchschnittlich, aber keineswegs völlig außergewöhnlich.

    Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass solche Entwicklungen regelmäßig sogar in noch wesentlich kürzeren Zeiträumen vorkommen. Im nachfolgenden Chart habe ich einmal vier davon markiert. Dank der logarithmischen Skalierung sind alle Sprünge gleich groß. Wie man gut sehen kann, befinden sich vor solchen Anstiegen typischerweise längere Seitwärtsphasen.

    Eigene Darstellung des Autors

    Auch heute befinden wir uns seit über einem Jahr in einer Seitwärtsphase. Weder Ausbrüche nach unten noch nach oben erwiesen sich bisher als nachhaltig. Während einer solchen Konsolidierung wird oft Kraft gesammelt für die nächste kräftige Aufwärtsbewegung. Die Frage ist lediglich, wo deren Ausgangspunkt sein wird und wann es losgeht.

    Ziemlich sicher: das Reißen der Marke – irgendwann

    Ähnlich wahrscheinlich wie das vorherige Szenario ist, dass sich das Ganze noch eine gute Weile hinzieht. Auch die kommenden Jahre könnten durch diverse Krisen in Mitleidenschaft gezogen werden. In ruhigen Monaten geht es dann etwas nach oben, um beim nächsten Knall wieder nach unten zu rauschen.

    Insgesamt finde ich aber, dass man davon ausgehen darf, dass die DAX-Unternehmen im Schnitt weiterhin in der Lage sein werden, Gewinne zu erwirtschaften und Dividenden auszuschütten. Allein dadurch steigt der Index tendenziell um vielleicht zwei Punkte pro Börsentag, denn die Ausschüttungen werden reinvestiert.

    Auf lange Sicht wird daher die Marke von 20.000 Punkten nur dann nicht gerissen, wenn wirklich etwas komplett Katastrophales passiert, das ein vernünftiges Wirtschaften nicht mehr erlaubt.

    Fazit

    Als Anleger sollte man einen gesunden Optimismus mitbringen und in großen Kategorien denken. Solange sich nicht die allerschlimmsten Befürchtungen bewahrheiten, gibt es gute Gründe anzunehmen, dass der DAX sich zukünftig auf über 20.000 Punkte verdoppeln kann. Höchstwahrscheinlich noch nicht im nächsten Jahr, aber vielleicht schon Anfang des nächsten Jahrzehnts wird es soweit sein.

    Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass diejenigen, die nach längeren Seitwärtsphasen eingestiegen sind, über die folgenden Jahre oft gute Gewinne eingefahren haben. Wer noch langfristiger vorausschaut und regelmäßig zukauft, der ist mit sorgfältig ausgewählten Aktien sowieso fast immer gut bedient.

    Wirf dein Geld nicht länger zum Fenster raus!

    Fehler beim Investieren können dich Tausende von Euro kosten. Das Schlimmste daran: Du weißt vielleicht gar nicht, dass du diese Fehler machst. In diesem brandneuen Spezial Report von The Motley Fool haben wir Top Investoren aus der ganzen Welt befragt, was die schlimmsten Fehler in der Geldanlage sind und wie du sie vermeiden kannst. Klicke hier für den kostenlosen Zugang zu diesem Report.

    Mehr Lesen

    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Aktienwelt360
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Aktienwelt360 ist eine Plattform für unternehmensorientierte, langfristige Investoren. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dass jeder Herr über seine eigenen Finanzen werden und einfach besser investieren kann. Dieser Mission begegnen wir mit Wort, Witz und vor allem: Spaß bei diesem ernsten Thema.
    Mehr anzeigen

    AKTIENWELT360 – RISIKOHINWEIS FÜR KOSTENLOSE EMPFEHLUNGEN Risikohinweise für Aktienwelt360 Hinweis: Die Empfehlungen, die auf der kostenlosen Seite www.aktienwelt360.de veröffentlicht werden, sind Ergebnisse sowohl der angestellten Analysten von Aktienwelt360 als auch freiberuflicher Analysten. Die Empfehlungen stellen Meinungen der Analysten zu diesem Zeitpunkt und keine personalisierte Anlageberatung dar. Wenn Du eine persönliche Finanzberatung wünschst, dann wende Dich bitte an einen Anlageberater. Auf diesen Seiten findest Du Risikohinweise und die Veröffentlichungen gemäß § 85WpHG und Marktmissbrauchsverordnung (EU) Nr. 596/2014 („MAR“) für alle Wertpapieranalysen und Empfehlungen von Aktienwelt360 bezüglich aller Unternehmen, die gegenwärtig hierunter fallen. Diese Seiten wurden zuletzt am 5. Januar 2023 aktualisiert. Risikohinweis Die Anlageempfehlungen von Aktienwelt360 enthalten ausgewählte Informationen und erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Analysen stützen sich auf allgemein zugängliche Informationen und Daten (die „Informationen”), die als zuverlässig gelten. Aktienwelt360 hat die Information jedoch nicht auf ihre Richtigkeit oder Vollständigkeit geprüft und behauptet nicht die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen. Insbesondere, aber nicht beschränkt auf in diesen Analysen enthaltene Aussagen, Planungen oder sonstige Einzelheiten bezüglich der untersuchten Unternehmen, deren verbundener Unternehmen, Strategien, konjunkturelle, Markt- und/oder Wettbewerbslage, gesetzlicher Rahmenbedingungen. Obwohl die Analysen mit aller Sorgfalt zusammengestellt werden, können Fehler oder Unvollständigkeiten nicht ausgeschlossen werden. Aktienwelt360, die Anteilseigner und Angestellte behaupten auch nicht die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Aussagen, Einschätzungen, Empfehlungen oder Schlüsse, die aus in den Analysen enthaltenen Informationen abgeleitet werden. Die Anlageempfehlungen stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Es ist möglich, dass Gesellschafter, Geschäftsleitung oder Angestellte von Aktienwelt360 oder Freiberufler, die auf aktienwelt360.de schreiben, in verantwortlicher Stellung, z. B. als Mitglied des Aufsichtsrats, in den in Analysen genannten Gesellschaften tätig sind oder eine Investitionsposition darin haben. Die in Anlageempfehlungen enthaltenen Meinungen können ohne Ankündigung geändert werden. Alle Rechte vorbehalten. Erklärung gemäß § 85 WpHG iVm der MAR sowie der Delegierten Verordnung (EU) Nr. 2016/958 („DelVO“) Die Empfehlungen, die auf der kostenlosen Seite www.aktienwelt360.de veröffentlicht werden, sind das Ergebnis sowohl angestellter als auch freiberuflicher Analysten von Aktienwelt360. Die Empfehlungen sind keine „offiziellen“ Empfehlungen der kostenpflichtigen Produkte der Aktienwelt360 GmbH, sondern stellen die Meinungen der Analysten zum betreffenden Zeitpunkt dar. Im Artikel benutzte Bewertungsmethodologie Die Bewertung, die der Anlageempfehlung für das jeweils analysierte Unternehmen zugrunde liegt, stützt sich auf allgemein anerkannte und weit verbreitete Methoden der fundamentalen Analyse, wie z. B. Discounted-Cash-Flow (DCF)-Modell, Terminal-Multiple-Bewertung, Peer-Gruppen-Vergleich, „Sum of the parts“-Modell oder ähnliche, häufige und weit verbreitete fundamentale Bewertungsmethoden. Das Ergebnis dieser fundamentalen Bewertung wird als Basis der Empfehlung benutzt, obwohl es auch abhängig von der Einschätzung des Analysten bezüglich möglicher Industrieveränderungen, Alternativen möglicher zukünftigen Entwicklungen, Ergebnissen der Unternehmensstrategie, Wettbewerbsdruck usw. angepasst wird. Die letztendliche Meinung des Analysten sollte nicht ausschließlich im Modell betrachtet werden, sondern eher als das wahrscheinlichste Ergebnis vieler möglicher zukünftiger Auswirkungen. Unabhängig von der verwendeten Bewertungsmethode besteht das Risiko, dass das Investitionsergebnis nicht erreicht wird, z. B. aufgrund unvorhergesehener Veränderungen der Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, Änderungen des Managements, der Technologie, der konjunkturellen Entwicklung, der Zinsentwicklung, der operativen und/oder Materialkosten, des Wettbewerbsdrucks, des Aufsichtsrechts, des Wechselkurses, der Besteuerung, usw. Bei Anlagen in ausländischen Märkten und Instrumenten gibt es weitere Risiken, etwa aufgrund von Wechselkursänderungen oder Änderungen der politischen und sozialen Bedingungen. Diese Ausarbeitung reflektiert die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. Eine Änderung der Bewertung zugrundeliegenden fundamentalen Faktoren kann nachträglich dazu führen, dass die Bewertung nicht mehr zutreffend ist. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden. Es wurden zusätzliche interne und organisatorische Vorkehrungen zur Prävention oder Behandlung von Interessenkonflikten getroffen. Die Ergebnisse der Analysen sowie die Meinungen der Analysten werden den analysierten Unternehmen vor der Veröffentlichung nicht offengelegt. Alle Preise von Finanzinstrumenten, die in der jeweiligen Anlageempfehlung angegeben werden, sind Schlusskurse des dem jeweiligen ausgewiesenen Veröffentlichungsdatums vorangegangen Börsenhandelstages, soweit nicht ausdrücklich ein anderer Zeitpunkt genannt wird. Anlageempfehlung: Erwartete Entwicklung der Gesamtperformance des Finanzinstruments bis zum angegebenen Kursziel, nach Meinung des dieses Finanzinstrument betreuenden Analysten. Marktschlagende: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren stärker als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird. Profitabel: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren weniger als der jeweilige Vergleichsindex steigen wird, aber mehr als null. Negativ: Es wird erwartet, dass die Gesamtperformance der Aktie in den nächsten drei bis fünf Jahren fallen wird. Handelsregeln und Offenlegungen von Analysten und Dritten in Verbindung mit der Aktienwelt360 GmbH Wenn ein Analyst (Mitarbeiter sowie Freiberufler) von Aktienwelt360 über eine Aktie schreibt, von der er oder sie selbst eine Position besitzt oder davon anderweitig profitiert, dann wird dieser Umstand am Ende eines Artikels oder Berichts erwähnt. Wir haben Aktienempfehlung in unseren kostenpflichtigen Newslettern und wir legen auch diese Empfehlungen offen, wenn wir darüber auf unserer kostenlos zugänglichen Website schreiben (aktienwelt360.de). Um unseren zahlenden Mitgliedern gegenüber fair zu bleiben, legen wir diese Empfehlungen mindestens 30 Tage ab der ersten Veröffentlichung der Empfehlung nicht in unserem kostenlosen Content offen. Nach dieser Frist von 30 Tagen werden wir auch diese Empfehlungen offenlegen. Zusätzlich zu den oben erwähnten Anforderungen unterliegen wir zusätzlichen Handelsbeschränkungen und Richtlinien. Diese Beschränkungen verlangen, dass die Angestellten von Aktienwelt360: - jede Aktie, die sie besitzen, mindestens zehn volle Handelstage besitzen müssen. (Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
    Verfasst von Aktienwelt360
    DAX 20.000 – das muss passieren Foto: The Motley FoolIm Moment wären viele Anleger froh, wenn der DAX endlich das Pendeln zwischen 9.000 und 11.000 Punkten aufgeben und wieder in Richtung Allzeithoch 12.391 vorstoßen würde. Wer mag da schon an höhere Sphären denken? …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer