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    ROUNDUP  364  0 Kommentare Lloyds-Gewinn sackt ab - Erneut Rückstellungen für Entschädigungen

    LONDON (dpa-AFX) - Der Skandal um falsch beratene Kunden wirft die britische Großbank Lloyds auf ihrem Erholungskurs erneut zurück. Im dritten Quartal legte das Institut nach Angaben vom Mittwoch für Entschädigungen eine weitere Milliarde Pfund zurück. Das ließ den Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um gut zwei Drittel auf 219 Millionen Pfund einbrechen.

    Die branchenweite Affäre um massenhaft verkaufte unnütze Kreditausfallversicherungen hat den Konzern inzwischen 17 Milliarden Pfund gekostet. Zuletzt hatte die britische Finanzaufsicht FCA betroffenen Bankkunden ein Jahr mehr Zeit bis Mitte 2019 gegeben, ihre Ansprüche geltend zu machen. Der Skandal hat die Privatkundenbanken in Großbritannien bereits mehr als 30 Milliarden Pfund gekostet. Lloyds-Finanzchef George Culmer äußerte die Hoffnung, dass die aktuellen Rückstellungen nun die letzten für den Konzern in diesem Fall sind.

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    Bereinigt um Sondereffekte verdiente das Institut vor Steuern 1,91 Milliarden Pfund, aber auch das war weniger als von Analysten erwartet. Lloyds-Aktien verloren am Vormittag rund drei Prozent an Wert. Sie haben damit in diesem Jahr mehr als ein Viertel eingebüßt. Dabei belastete insbesondere das Brexit-Votum. Viele Anleger haben Sorgen, dass der befürchtete Wirtschaftseinbruch in Großbritannien insbesondere Lloyds trifft. Die Bank ist der größte Immobilienfinanzierer des Landes und hatte sich in den vergangenen Jahren stark auf den Heimatmarkt konzentriert.

    "Die Aussichten für die britische Wirtschaft bleiben unsicher", sagte Vorstandschef Antonio Horta-Osorio. Er hatte vor drei Monaten angekündigt, das laufende Sparprogramm zu verschärfen und weitere 3000 Stellen zu streichen. Ende 2014 hatte Lloyds bereits den Abbau von 9000 Arbeitsplätzen angekündigt. Die Bank hat rund 75 000 Mitarbeiter.

    An einer Stelle hinterließ der bevorstehende EU-Austritt schon im dritten Quartal Spuren in der Bilanz. So rutschte das Betriebsrentenprogramm ins Defizit, nachdem die britische Notenbank wegen des Brexit ihre Leitzinsen senkte. Dennoch wies die Bank im Vergleich zum Halbjahresbericht eine um 0,4 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent gesteigerte harte Kernkapitalquote aus. Grund ist Bilanzkosmetik, mit der Staatsanleihen nun anders bewertet werden.

    Die britische Regierung hatte Anfang des Monats angekündigt, den Verkauf ihrer verbliebenen Anteile an der Bank wieder aufnehmen zu wollen. Derzeit halten die britischen Steuerzahler noch 9,1 Prozent. Lloyds war in der Finanzkrise 2008 vom britischen Steuerzahler mit gut 20 Milliarden Pfund gerettet worden. Im Gegenzug übernahm der Staat fast 40 Prozent der Anteile. Inzwischen hat die Regierung mehrfach Aktienpakete mit Gewinn verkauft. Zuletzt lag der weitere Verkauf angesichts der Unsicherheiten über den Brexit auf Eis. Lloyds-Aktien haben seit Jahresbeginn rund ein Viertel an Wert verloren./enl/men/stb




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