Forex-Report
Daten aus Kontinentaleuropa überwiegend positiv
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0885 (07.29 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0851 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich
gegenüber dem JPY auf 104.31. In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.0831.
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Der Devisenmarkt ist schillernd. Je besser die Daten der Eurozone, desto schwächer der Euro gegenüber dem USD.
Nun ja, ein Aspekt darf nicht von der Hand gewiesen werden. Volkswagen weiß jetzt, wie viele USD in den USA zu berappen sind. Gut 14 Mrd. USD stehen auf der Rechnung. Da kann fraglos ein Teil aus
eigener USD-Liquidität bereitgestellt werden, ein wesentlicher Teil muss jedoch definitiv am Markt erworben werden. Ergo erklärt dieser temporäre Einfluss einen Teil der USD-Befestigung.
Die Deutsche Bank muss gleichfalls USD in Washington abliefern. Da weiß man den Betrag nicht genau, aber mehr als 5 Mrd. USD werden es wohl sein. Gut, die
Deutsche Bank hat bei der Berücksichtigung der jüngeren Geschichte beinahe schon einen Dauerauftrag für USD-Käufe wegen der nahezu latenten Strafzahlungen, aber die aktuelle zu erwartende Zahlung
sticht schon hervor.
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Beide exogenen Einflüsse auf die Parität EUR-USD sind in dieser Form und Höhe Ausreißer. Sie sind nicht extrapolierbar.
Einmal mehr soll die voraussichtliche, die mögliche, die wahrscheinliche oder die eventuelle Zinserhöhung der US-Zentralbank im Dezember für ungetrübte Kauflaune zu Gunsten des USD sorgen.
Wir nehmen das zur Kenntnis. Wie viele weitere Diskontierungen potentieller US-Zinsschritte, die dann nicht stattfanden, wollen wir uns eigentlich noch leisten? Was für ein Selbstverständnis
bezüglich unverzichtbarer Professionalität/Intelligenz haben die Protagonisten eigentlich am Devisenmarkt?
Anders als die EZB ist die US-Zentralbank bezüglich der Preisinflation in einer prekären Rolle. Das Thema Stagflation zwickt bezüglich der Lage der USA.
Die zu Gunsten der Eurozone ausfallende Konjunkturlage bezüglich Quantität, aber vor allen Dingen Qualität (einkommenbasiert) neben der dramatische besseren
öffentlichen
Haushaltslage spielen für die Märkte bisher kaum eine Rolle.
Das muss nicht so bleiben!
Gestern besuchte Herr Draghi Berlin. Wer sich der Verbalakrobatik Draghis nüchtern nähert, kann Ansätze der Vorbereitung eines Exits erkennen.
Ein Exit der EZB wird definitiv nicht vergleichbar zu dem 2 ½ jährigen Exit der Federal Reserve sein, der faktisch gar keinen Exit darstellt, denn das Thema
Stagflation steht in der Eurozone eben nicht im Raum!
Fazit: Die Trendfähigkeit der aktuellen USD-Stärke steht mindestens auf unsoliden tönernen Füssen…
Der deutsche IFO-Index setzte gestern positive unerwartete Akzente.
Per Berichtsmonat Oktober legte der Geschäftsklimaindex von zuvor 109,5 auf 110,5
Punkte zu. Die Prognose lag bei 109,5 Zählern. Der Lageindex stieg von 114,7 auf 115,0
Punkte, während der Erwartungsindex von 104,5 auf 106,1 Punkte zulegte.
Der Geschäftsklimaindex markierte im Berichtsmonat den höchsten Stand seit Mai 2014!
©Reuters
Der deutsche GfK-Konsumklimaindex verzeichnete per Berichtsmonat November
unerwartet einen Rückgang von zuvor 10,0 auf 9,7 Punkte. Die Prognose lag bei 10,0
Zählern. Losgelöst von dem Rückgang auf Monatsbasis ist das Niveau als hoch und
äußerst auskömmlich zu beschreiben.
©Reuters
Auch aus Frankreich erreichten uns positive Meldungen:
Unerwartet sank die Anzahl der Arbeitslosen per September erstmalig seit 2015 unter die Marke von 3,5 Millionen. Es kam zu einem Rückgang um 66.000. Damit wurde der stärkste Rückgang der
Arbeitslosenzahl in der Geschichte Frankreichs markiert. Die Anzahl der Arbeitslosen liegt jetzt 1,7% unter halb des Niveaus des Vorjahres.
Das Bild aus den USA sieht anders aus:
Der Richmond Fed Composite Index legte zwar im Berichtsmonat Oktober von zuvor von -8 auf -4 Punkte zu, aber damit bleibt es weiter bei Kontraktion in diesem Bezirk der Federal Reserve.
Bei Betrachtung des Zeitraums, den dieser Index im kontrastiven Bereich oszilliert, werden Fragen zum Gesamtzustand der US-Wirtschaft sachlich gerechtfertigt.
©Zerohedge
Der sehr volatile Index des US-Verbrauchervertrauens nach Lesart des Conference Board sank unerwartet per Berichtsmonat Oktober von zuvor 103,5 (revidiert von 104,1) auf 98,6 Punkte. Die
Prognose lag bei 101,5 Zählern. Damit kam es zum schärfsten Einbruch seit November 2015. Der stellare Anstieg der letzten Monate relativiert diesen Einbruch aber fraglos.
Der Blick auf die unterschiedlichen Indices des Verbrauchervertrauens impliziert eine klare Tendenzaussage. Fraglos ist der Index des Conference Board des US-establishments Liebling…
©Zerohedge
Die Redbook Serie (Einzelhandel) lieferte gleichfalls Molltöne.
In der letzten Berichtswoche sanken die Umsätze im Monatsvergleich um 0,1% nach zuvor 0,0%. Im Jahresvergleich lag der nominale Anstieg bei 0,3% (nicht inflationsbereinigt) nach
zuvor 1,0%. Der nachfolgende chart, der den Jahresvergleich abbildet spricht für sich
selbst!
©Reuters
Fazit zu den USA:
Sehen so die Bedingungen für potentielle Zinserhöhungen aus endogener konjunktureller Stärke aus? Sind das
Grundlagen für Trendfähigkeit eines festen USD gegenüber dem Euro?
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD
favorisiert. Ein Ausbruch aus der bewusst weit angesetzten Bandbreite 1.0660 – 1.1050
eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
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