Airbus – Stellenstreichung durch geplatzten Polen-Deal!

Lieber Leser,

im April 2015 frohlockte Airbus mit der Herstellung von 50 Hubschraubern im Wert von 2,7 Milliarden Euro für die polnische Regierung. Bereits im Herbst 2015 nach der neuen Regierungswahl in Polen war davon jedoch überhaupt keine Rede mehr. Warschaus neuer Verteidigungsminister Antoni Macierewicz bestellte diese bereits bestätigten Hubschrauber einfach beim Mitbewerber Lockheed-Martin aus den USA, obwohl die Ausschreibung offiziell durch Airbus gewonnen worden ist.

Durch diesen bereits eingeplanten Milliardenausfall sieht sich Airbus nun gezwungen, fast 600 Mitarbeiter in den französischen Produktionsstandorten Marignane und Paris Le Bourget von 2017 bis 2018 zu entlassen. Nachdem die Geschäftsgespräche zwischen Polen und Airbus abgebrochen worden sind, war noch die Rede von etwa 1000 nötigen Entlassungen, die durch den Vertragsbruch durch die polnische Regierung zu verantworten wären.

Neuer Auftrag könnte winken

Eine Rückkehr zur alten Tagesordnung ist nicht mehr möglich. Bereits Frankreichs Präsident Hollande sagte einen vereinbarten Termin mit der polnischen Regierung ab. Die Beziehung zwischen Polen und Frankreich sei nach Angabe aus den diplomatischen Kreisen stark angegriffen worden. Trotzdem hat Airbus nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Die nächsten Vertragsverhandlungen für ein neues Luftabwehrsystem das Polen benötigt, stehen aus – Airbus wird sich an den Ausschreibungen ebenso beteiligen.

Der Kurs der Aktie reagierte allerdings nur geringfügig auf die News. Aus der markttechnischen Perspektive fluktuiert dieser zwar weiterhin innerhalb einer großen Konsolidierung, scheint jedoch seit April dieses Jahres eine leichte Bodenbildung zu vollziehen. Ein Überschreiten der Preiszone um 58 Euro je Aktie im Frankfurter Handel, dürfte neues Potential in Richtung Allzeithoch bei 68,50 Euro je Aktie freisetzen.

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Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse