Nokia

Ein Absturz mit Ansage!

Liebe Leser,

es war ein Absturz mit Ansage. Bereits Mitte Oktober hatte es zahlreiche Hinweise gegeben, dass beim Netzwerkausrüster Nokia in naher Zukunft nicht mit weiterem Wachstum zu rechnen ist. Der Vorstand bestätigte diese Markteinschätzung, als man die Quartalszahlen vorstellte. Der Kurswert der Nokia-Aktie fiel umgehend um mehr als 7 %.

Die Umsatzverdopplung hat einen Haken

Der Umsatz hatte sich zwar mit 5,89 Mrd. Euro nahezu verdoppelt. Doch dieses Wachstum ist ausschließlich auf die Übernahme von Alcatel-Lucent zurückzuführen. Vergleicht man das bereinigte Ergebnis mit dem Vorjahreszeitraum, betragen die Umsatzeinbußen in Wahrheit 7 %. Das operative Ergebnis schrumpfte gar um 18 % und lag bei 556 Mio. Euro. Dies führte in der Summe zu einem Nettoverlust von 125 Mio. Euro, wobei die roten Zahlen vor allem von Steuern und erhöhtem Verwaltungsaufwand verursacht wurden. Das Schlimme an dieser Entwicklung: Sie soll sich in den kommenden Monaten fortsetzen, wie Vorstandsboss Rajeev Suri zugab.

Grund für die derzeitige Misere: Die Telekomkonzerne investieren immer weniger in den Ausbau ihrer bestehenden Mobilfunknetze. Dieser Bereich zählt jedoch zum Kerngeschäft von Nokia, die hierfür Server, Netzwerkausrüstung und Sendemasten liefern. Und eine Wende ist vor 2020 wohl auch nicht in Sicht. Denn die meisten Provider haben ihre Netze bereits auf LTE umgestellt. Erst ab 2020 rechnet Nokia mit einer massiven Nachfrage nach dem neuesten Übertragungsstandard 5G.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse