Analyse
DAX - Neues Jahreshoch hält nicht was es verspricht!
In der vergangenen Handelswoche konnte der DAX kurzfristig ein neues Jahreshoch bei 10.830 Punkten erreichen. Danach stand der Jahresendrally laut vieler Medien und Experten nichts mehr im Wege: „DAX mit neuem Jahreshoch, jetzt kommt die Jahresendrally“. Der deutsche Leitindex sah das allerdings anders, trat daraufhin sofort den Rückzug an und ging mit einem Wochenminus von knapp 75 Punkten bei 10.649 Punkten aus der Handelswoche.
Marktsituation DAX – 31.10.2016
An dem Verlauf lässt sich vor allem die Unsicherheit der Anleger erkennen, die aufgrund der anstehenden Notenbankentscheidungen und vor allem aufgrund der US-Wahl am 8. November grassiert. Solange diese Events wie ein Damokles-Schwert über dem Markt schweben, dürfte es für eine Jahresendrally schwer werden, da es an einem stabilen Fundament für nachhaltige Anstiege mangelt.
Auf der Oberseite bleibt damit weiterhin der Widerstandsbereich bei 10.830 Punkten die entscheidende Hürde. Selbst ein temporärer Ausbruch muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass daraufhin anziehende Notierungen garantiert sind. Der Kursverlauf in der abgelaufenen Woche hat dies mustergültig bewiesen. Anleger sollten daher zunächst darauf achten, wie der Markt im Anschluss mit einem Ausbruch umgeht und ob dieser Ausbruch von steigenden Volumina unterstützt wird.
Auf der Unterseite müssen Anleger den Bereich um 10.240 Punkte und 10.180 Punkte im Blick behalten. Solange der DAX oberhalb des Unterstützungsbereiches notiert, bleiben ein bullisher Ausbruch und eine anschließende Jahresendrally aus technischer Sicht möglich. Darunter würde sich das Chartbild allerdings deutlich eintrüben.
Im Vergleich mit den wichtigsten Indizes lag der deutsche Leitindex in der vergangenen Handelswoche im Mittelfeld mit den beiden US-Indizes S&P 500 und Nasdaq. Der deutsche Tech-Index gab hingegen deutlich ab und notierte deutlich schwächer mit einem Wochenverlust von knapp 3 Prozent. Gewinner der vergangenen Handelswoche war der japanische Nikkei, der als einziges eine positive Performance aufweisen konnte. Hier wirkt sich vor allem der schwächer notierende Yen aus, der stützend auf japanische Titel wirkt. Hinzu kommt, dass es bei der Bank of Japan nach weiteren geldpolitischen Lockerungen aussieht. Bei der EZB und dem FED gehen die Tendenzen eher in die andere Richtung, auch wenn es sich bei der EZB dabei nur um unbestätigte Spekulationen handelt.