checkAd

     1527  0 Kommentare Der Fehler bei aller Virtual Reality

    Die virtuelle Realität ist heute ein derart großes Thema, dass dazu am vergangenen Wochenende im Fernsehen sogar ein Tatort ausgestrahlt wurde. Und nicht nur die Börsianer, sondern jedermann fragt sich: Werden uns in absehbarer Zeit Roboter ersetzen können?

     

    Die Antwort darauf lautet sehr klar: Jein! Vieles werden in Zukunft Computer und Roboter übernehmen, doch eine Grenze ist absolut niemals zu überschreiten: Maschinen werden niemals wirklich lernen können und damit auch niemals Verantwortung übernehmen können.

     

    Das, was der Tatort uns da gezeigt hat, war ein Märchen.

     

    Der Grund dafür ist recht einfach zu verstehen. Es ist hier nicht anders als bei allen nahezu unendlich komplizierten Dingen: Die grundsätzlichen Begrenzungen sind leicht aufzuspüren – wenn man das denn will.

     

    Also: Wenn ich eine Maschine etwas lernen lassen will, habe ich prinzipiell zwei Möglichkeiten. Entweder gebe ich alle Möglichkeiten prinzipiell vor oder ich tue das nicht.

     

    Gebe ich sie vor, kann die Maschine niemals etwas auf etwas wirklich Neues kommen, was nicht bereits vorgedacht ist. Dafür kann ich mich dann aber auf sie verlassen, denn sie wird sich adäquat den Realitäten anpassen.

     

    Gebe ich die Summe aller Möglichkeiten hingegen nicht vor, kann durchaus etwas völlig Neues entstehen. Die Maschine kann Verknüpfungen erstellen, an die der Programmierer vorher nicht gedacht hat.

     

    Und an die vielleicht kein Mensch bisher überhaupt je gedacht.

     

    So ein Roboter darf dann aber natürlich keine verantwortungsvolle Tätigkeit übernehmen, weil eine Maschine das Hinterfragen der eigenen Entscheidungen nicht leisten kann. Wozu gesunde Menschen hingegen nicht nur in der Lage sind, sondern das auch stets tun.

     

    Und diese Grenze wird sich niemals außer Kraft setzen lassen, jedenfalls so lange nicht, wie unsere Logik die Grundform unseres Denkens bildet. Genauso, wie wir die Zukunft nicht prognostizieren und es niemals möglich sein wird, unser Universum von außerhalb des Universums beobachten zu können.

     

    Bleiben wir daher auf dem Teppich und nähren uns redlich.

     

     

     

     

     


    Bernd Niquet
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

    Mehr anzeigen
    Verfasst von Bernd Niquet
    Der Fehler bei aller Virtual Reality Das alte Problem mit dem Lernen