ETF Securities Research – Vermögensallokation
Defensiv und sicher – das Siegerduo - Seite 2
Bei der Überprüfung des zweiten Kriteriums der Definition von „defensiv“ ergibt sich:
1. Wenn man die Sektoren Gesundheit, Basiskonsumgüter und Infrastruktur hinzufügt, sinkt die Volatilität des Vergleichsindex, der lediglich Aktien enthält.
2. Der Infrastrukturbereich wies mit 0,46 die geringste Korrelation zum S&P 500 auf. Die anderen Sektoren korrelierten im Vergleich hierzu im Schnitt mit 0,71 mit dem S&P 500.
3. Die Aufnahme der Sektoren Gesundheit und Basiskonsumgüter in das Aktienportfolio hielt die Rendite zwischen 8,7 % und 9,6 % pro Jahr, während das Portfolio mit Infrastruktur den Vergleichsindex um 4,6 % pro Jahr übertraf.
Ein sicherer Hafen – mehr als Gold
Im Folgenden führen wir dieselbe Analyse durch, ersetzen aber die defensiven Aktiensektoren durch sichere Werte, also Staatsanleihen und Gold.
Aus der vorstehenden Tabelle geht hervor, dass Staatsanleihen das Risiko-Rendite-Verhältnis wirksamer verbesserten als Gold (seit 1989). Der Vorteil von Staatsanleihen, die einem Aktienportfolio hinzugefügt werden, zeigt sich in Volatilität und Rendite gleichermaßen. Die Volatilität geht von 17,5 % auf 7,5 % pro Jahr zurück, während die Rendite von 8,7 % auf 9,3 % pro Jahr steigt. Andererseits mindert eine Goldposition nicht nur die Volatilität, sondern auch die Rendite. Die Volatilität sinkt auf 11,2 % pro Jahr und die Rendite auf 7,4 %. Die Sharpe-Ratio des Portfolios mit Gold kann sich zwar über der Sharpe-Ratio des Aktienindex halten, doch ist die Sharpe-Ratio des Portfolios mit Anleihen doppelt so hoch wie die Sharpe-Ratio des Portfolios mit Gold.
Defensiv oder sicher?
Im Hinblick auf diese Ergebnisse stellen wir fest, dass sichere Werte und defensive Aktien die Volatilität eines Aktienportfolios gleichermaßen reduzieren können. Da sichere Werte allerdings verglichen mit defensiven Aktien eine viel geringere Korrelation zu breit aufgestellten Aktienindizes aufweisen (siehe folgende Diagramm), ist die Volatilität der Portfolios mit sicheren Werten im Schnitt um 6,1 % geringer als die Volatilität der Portfolios mit defensiven Werten.
Abgesehen vom Portfolio mit Versorgern leisteten alle analysierten Portfolios einen Beitrag zur Verbesserung der Sharpe-Ratio, indem sie die Volatilität verringerten. Sichere Werte scheinen diese Aufgabe dank ihrer geringeren Korrelation mit Aktien effizienter zu erfüllen. Wir folgern deshalb, dass man sie durchaus als Teilmenge der defensiven Werte betrachten kann.