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     827  0 Kommentare OSRAM erreicht die bescheidenen Jahresziele und erhöht die Dividende, doch wie wird es weitergehen?

    Das Osram Lighthouse ist die Unternehmenszentrale des Lichtherstellers. Quelle: Osram

    OSRAM (WKN:LED400) hat im Ende September zu Ende gegangenen Geschäftsjahr zwar die eigenen Ziele erreicht, doch diese waren ausgesprochen niedrig angesetzt, sodass es keine große Überraschung ist, dass sie tatsächlich übertroffen werden konnten. Vielmehr gibt es meiner Meinung nach tatsächlich eher Grund zur Sorge, da die Investitionen steigen und gleichzeitig viel Geld an die Aktionäre ausgeschüttet wird.

    Das Management nimmt die Kostenkontrolle ernst

    Doch fangen wir erstmal beim Umsatz an. Für das Gesamtjahr hatte das Unternehmen einen gegenüber dem Vorjahr gesteigerten Umsatz als Ziel genannt. Das ist ein so wenig konkretes Ziel, dass man sich schon fragen muss, warum diese Zahl überhaupt genannt wird. Denn der Informationsgehalt darin ist ziemlich gering. Der Umsatz kann schließlich beispielsweise allein durch Schwankungen der Wechselkurse um mehrere Prozent steigen, oder auch fallen. Über das operative Geschäft sagt das aber überhaupt nichts aus.

    Da die Umsatzprognose so vage formuliert wurde, ist es nicht sonderlich beeindruckend, dass diese auch erfüllt wurde. Insgesamt konnte der Umsatz des Gesamtjahres gegenüber dem Vorjahr um 2,0 % auf knapp unter 5,7 Milliarden Euro gesteigert werden.

    Interessant ist dagegen die Entwicklung des Vorsteuergewinns ohne Sondereinflüsse. Der leicht gestiegene Umsatz wirkt sich nämlich nahezu ungefiltert auf den Gewinn aus. Hier kann man dem Management sehr gute Arbeit bescheinigen. Denn die Vertriebs- und Verwaltungskosten, die in vielen Unternehmen bei steigendem Umsatz gerne rapide mitsteigen, wurden exakt auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Daher ist der Gewinn vor Steuern, wenn ein Einmalgewinn aus dem Verkauf einer Beteiligung vernachlässigt wird, um beeindruckende 22,7 % gestiegen.

    Großzügige Ausschüttungen trotz schwindender Bargeldbestände

    Was mich an den Quartalszahlen aber dennoch stört, sind sowohl der Cashflow als auch die Verwendung des Geldes. Der Free Cashflow ist im Gesamtjahr von 299 Millionen Euro im Vorjahr auf nun -194 Millionen Euro gefallen. Zu dem schlechten Ergebnis haben zwar einige Sonderfaktoren beigetragen, doch sieht man sich die Prognose für das neue Geschäftsjahr an, sieht es so aus, als wären die Zeiten, in denen viel Geld in die Kassen gespült wurde, vorerst vorbei.

    Für das Geschäftsjahr 2017, das am 1.10.2016 begonnen hat, wird ein Free Cashflow “um die Nulllinie” erwartet. Trotz dieser eher mageren Aussichten wird nicht nur die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr von 0,90 Euro je Aktie auf nun 1,00 Euro je Aktie erhöht. Es werden zusätzlich auch weiterhin eigene Aktien zurückgekauft. Das Aktienrückkaufprogramm läuft bis zum 10. Juli 2017 und ist bereits am 11. Januar 2016 gestartet. Bisher wurden im Rahmen dieses Programms Aktien im Wert von knapp 246 Millionen Euro zurückgekauft. Innerhalb der nächsten neun Monate ist vorgesehen, noch einmal Aktien im gleichen Wert zu erwerben.

    Da aber aus dem laufenden Geschäft voraussichtlich kein Geld in die Kassen gespült werden wird, müssen diese beiden Vorhaben aus den Beständen finanziert werden. Am 30.09. hatte der Konzern noch liquide Mittel in Höhe von 457 Millionen Euro. Das waren bereits 270 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor. Der laufende Aktienrückkauf und die Dividendenzahlung werden diese Zahl zusammen aber um weitere 350 Millionen Euro verringern.

    Für mich sieht es daher danach aus, als würde OSRAM zielsicher in eine finanziell weniger flexible Zukunft steuern, in der die Verschuldung steigt und eventuelle Übernahmen deutlich schwieriger zu stemmen sein werden.

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    Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.



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Die letztendliche Meinung des Analysten sollte nicht ausschließlich im Modell betrachtet werden, sondern eher als das wahrscheinlichste Ergebnis vieler möglicher zukünftiger Auswirkungen. Unabhängig von der verwendeten Bewertungsmethode besteht das Risiko, dass das Investitionsergebnis nicht erreicht wird, z. B. aufgrund unvorhergesehener Veränderungen der Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens, Änderungen des Managements, der Technologie, der konjunkturellen Entwicklung, der Zinsentwicklung, der operativen und/oder Materialkosten, des Wettbewerbsdrucks, des Aufsichtsrechts, des Wechselkurses, der Besteuerung, usw. Bei Anlagen in ausländischen Märkten und Instrumenten gibt es weitere Risiken, etwa aufgrund von Wechselkursänderungen oder Änderungen der politischen und sozialen Bedingungen. Diese Ausarbeitung reflektiert die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung. 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(Daytrading ist nicht zugelassen – als ob wir das überhaupt wollten!) - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen. - unsere Compliance-Abteilung informieren müssen, wenn sie eine Aktie kaufen oder verkaufen, egal ob sie darüber geschrieben haben oder nicht. Wir arbeiten auch mit freiberuflichen Autoren, die: - jede Aktie, die sie besitzen und über die sie bei Aktienwelt360 schreiben, mindestens zehn volle Handelstage halten müssen. - nicht im Zeitraum von zwei vollen Handelstagen vor und nachdem sie eine Aktie gekauft oder verkauft haben, über diese Aktie schreiben dürfen.
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