Nach Trumps Drohung
Was wird jetzt aus der Fed? Schäuble befürchtet das Schlimmste
"Wenn ich Präsident werde, ist Yellen draußen." So lautete Trumps Drohung schon viele Monate vor der US-Wahl. Angesichts zahlreicher weiterer Attacken gegen die Fed sorgt sich Bundesfinanzminister Schäuble nun um deren Unabhängigkeit.
Donald Trump ist ein Mann, der sich nicht gern bevormunden lässt, schon gar nicht von Janet Yellen. Die Notenbankchefin hatte seine Pläne zu erhöhten Staatsausgaben und Steuersenkungen schon während dessen Wahlkampf kritisiert. Der damalige Präsidentschaftskandidat drohte in der Folge mehrmals damit, Yellen aus dem Amt werfen zu lassen, sollte er gewinnen.
Angesichts solcher Äußerungen sorgt sich das Bundesfinanzministerium nun um die Zukunft der Fed. Nach Informationen des "Spiegel" befürchten Experten von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), dass Trump seine Drohung wahrmachen und die Notenbank nach seinem Geschmack umkrempeln könnte. Womöglich wäre die Fed dann nicht mehr frei in ihren geldpolitischen Entscheidungen und müsste sich dem Willen einer "unberechenbaren Regierung" beugen.
Ferner erwarten die Beamten, dass durch Trump mehr Arbeitsplätze zerstört denn hinzugewonnen werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen "isolieren die USA vom globalen Wirtschaftsgeschehen, die geplante Steuerreform und Ausgabenpolitik erhöhen das Haushaltsdefizit und die Staatsschulden", lautet das Fazit einer früheren Analyse zu den Auswirkungen einer Trump-Präsidentschaft auf die US-Wirtschaft. Und weiter: "Als Resultat werden ein schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt, weniger Arbeitsplätze und höhere Arbeitslosigkeit prognostiziert."
Lesen Sie auch