Volkswagen
Die Zukunft im Blick
Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) ringt durch den Abgasskandal der Vergangenheit noch mächtig nach Luft, da muss sich der Konzern auch noch Raum zum Atmen für die Zukunft verschaffen. Es geht um Digitalisierung und Elektromobilität. Dafür haben der Vorstand und der Gesamtbetriebsrat nun einen Zukunftspakt unterzeichnet. Mission: Rückkehr auf eine profitablen Wachstumspfad. Profitabilität ist bei VW traditionell ein Thema. Schon oft in der Firmengeschichte wurde mit den verkauften Autos zu wenig verdient. Beim Golf sollen es derzeit rund 300 bis 400 Euro je Fahrzeug sein. Volkwagen baut gut, aber auch teuer, was vor allem an den Personalkosten liegt.
Deshalb verringert Volkswagen in Deutschland entlang der demographischen Kurve, wie es so schön heißt, die Zahl der Stellen um bis zu 23.000 Arbeitsplätze in konventionellen Bereichen über Fluktuation und Altersteilzeit. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Gleichzeitig sollen 9.000 Arbeitsplätze – zukunftssichere – geschaffen werden. Der Pakt mit der Zukunft soll bis 2020 einen positiven Ergebnisbeitrag von 3,7 Milliarden Euro bringen. 3,5 Milliarden Euro will VW in die Zukunft investieren. Es gehe um einen weitreichenden Umbau der Wertschöpfungskette, denn die Tiefe dieser ist bei der Elektromobilität deutlich geringer. Was sprachlich so harmlos daherkommt, ist nicht weniger als die Neuordnung einer gesamten (Schlüssel-) Industrie.
Volkswagen hat zweifellos die Zeichen der Zeit erkannt – und die DieselGate macht in manchen Bereichen eine Restrukturierung sogar leichter. Man weiß um den Zwang zu sparen.
Die Börse geht in den kommenden Jahren von einem Jahresüberschuss von jeweils rund 10 Milliarden Euro aus. In diesem Jahr dürfte das nicht ganz erreicht werden. In den ersten neun Monaten waren es 5,9 Milliarden Euro. Die Börse ist somit tendenziell vielleicht etwas zu optimistisch bei VW…
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Ein Beitrag von Thomas Schumm von Plusvisionen.de
Thomas Schumm ist Gründer und Herausgeber von Plusvisionen.de. Autor. Journalist. Früher auch: Reporter, Redakteur oder Chefredakteur. Seit 25 Jahren an der Börse. Bestimmt fast alles an der Börse gehandelt, was es so zu handeln gibt, jetzt aber ruhiger in dieser Hinsicht. Seit 20 Jahren publizistisch im Finanzbereich tätig. Begeistert von Wirtschaft und Börse.
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Bildquellen: Thomas Schumm / dieboersenblogger.de