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    Marktkommentar  762  0 Kommentare Dr. Andreas Busch (BANTLEON): Donald Trump rudert zurück

    Vor allem beim Außenhandel scheint Donald Trump von seiner harten Linie abzurücken. Der Ausblick von Bantleon für die Weltwirtschaft bleibt positiv.

    Die Finanzmärkte rätseln weiterhin über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs in den USA, zu dem der designierte Präsident, Donald Trump, bislang nur vage Aussagen gemacht hat. Gleichwohl liefert das von seinem Übergangsteam entworfene 200-Tage-Programm einige Eckpunkte.

    Es mehren sich dabei die Hinweise, dass vor allem mit Blick auf die im Wahlkampf vertretene harte Linie beim Aussenhandel Abstriche gemacht werden. Die Sorgen, der Welthandel könnte von dieser Seite nachhaltig unter Druck kommen, scheinen sich folglich nicht zu bewahrheiten – unser Ausblick für die Weltwirtschaft bleibt daher positiv.

    Die Finanzmärkte rätseln weiterhin über den künftigen wirtschaftspolitischen Kurs Donald Trumps, der am 20. Januar 2017 das Ruder im Weissen Haus übernehmen wird. Trotz der bislang nur vage umrissenen Vorhaben des neuen Präsidenten dominiert dabei eine optimistische Sicht. Positiv werden vor allem die avisierten Infrastrukturinvestitionen und Steuersenkungen gewertet, die das Wirtschaftswachstum unmittelbar anschieben sollten.

    Und auch bei der Handelspolitik, die angesichts der scharfen protektionistischen Parolen im Wahlkampf das Potential hätte, die gesamte Weltwirtschaft nachhaltig zu bremsen, überwiegen die gelassenen Einschätzungen. Dazu trugen nicht zuletzt die Eckpunkte des 200-Tage-Programms seines Übergangsteams bei, die in der vergangenen Woche an die Öffentlichkeit durchsickerten. Demnach ist man von dem im Wahlkampf mit markigen Worten angekündigten Vorhaben abgerückt, China gleich am ersten Tag im Amt als Währungsmanipulator zu titulieren. Neu heisst es eher vorsichtig, erst am Tag 100 solle mit einer Prüfung begonnen werden, ob China als Währungsmanipulator bezeichnet werden kann.

    Was die lauthals versprochene Kündigung des Freihandelsabkommens NAFTA angeht, finden sich nun ebenfalls leisere Töne. Hier sollen nach der Amtsübernahme zunächst Studien in Auftrag gegeben werden, welche Auswirkungen bei einem Austritt aus dem Bündnis zu erwarten sind. Darüber hinaus ist neu die Rede davon, Mexiko und Kanada erst einmal darüber zu informieren, dass man das Abkommen anpassen wolle. Frühestens im Spätsommer 2017 würden dann konkrete Massnahmen beschlossen. Selbst wenn es zu einer kompletten Kündigung kommen sollte, sind aber schon jetzt bilaterale Verträge mit beiden Ländern geplant, die negative wirtschaftliche Effekte deutlich abfedern dürften.

    Auch wenn dieses 200-Tage Programm bislang von Donald Trump nicht offiziell bestätigt wurde und nur als Diskussionsgrundlage fungieren soll – es zeigt einmal mehr, dass nichts so heiss gegessen wird, wie es gekocht wird. Offensichtlich ist der neuen Regierungsmannschaft durchaus bewusst, dass man sich einigen Fakten beugen muss. Will heissen, die US-Wirtschaft muss aus ureigenem Interesse im globalen Welthandel eingebunden bleiben, damit die unzähligen multinationalen Unternehmen weiter expandieren und das US-Wachstum antreiben können. Für das Wachstum der Weltwirtschaft – und damit auch für die globalen Risikoassets – sind das gute Nachrichten, vor allem wenn man zusätzlich die angekündigten fiskalischen Stimulierungsmassnahmen in Form von Steuersenkungen und Infrastrukturinvestitionen mitberücksichtigt.

    Blickt man auf die Sorgen, die sich derzeit in Europa angesichts zunehmender politischer Unsicherheiten breit machen (z.B. Senats-Referendum in Italien und Präsidentschaftswahl in Frankreich) kann aus der jüngsten Entwicklung in den USA eine weitere positive Botschaft gezogen werden. Sollten in Europa tatsächlich vermehrt populistische Regierungen an die Macht kommen, spricht viel dafür, dass sie sich ebenfalls den wirtschaftlichen Abhängigkeiten beugen werden. Nicht zuletzt haben die Erfahrungen in Griechenland im vergangenen Jahr bereits in diese Richtung gedeutet, als Alexis Tsipras nach der Regierungsübernahme fast alle im Wahlkampf geäusserten populistischen Versprechen über Bord werfen und sich der Macht der Sachzwänge unterordnen musste.




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